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Lime

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Beigetreten
21.05.18
Beiträge
1.609
Hier kann über Asexualität geredet werden. Ein paar Fragen, die ihr beantworten könnt:

1. Identifizierst du dich mit Asexualität?
2. Könntest du mit einer asexuellen Person eine Partnerschaft eingehen? Was gäbe es möglicherweise für Einschränkungen oder Bedingungen hierfür?
3. Hast du schon...
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Es ist für die alten MT-User sicher keine Neuigkeit, wenn ich mich jetzt offen bekenne, dass ich mich als asexuelle Person identifiziere. Ich kann mir - wenn überhaupt - auch nur eine Beziehung mit einem Partner vorstellen, der sich ebenfalls damit identifizieren kann und zudem kommt für mich nur ein Mann als solcher in die Auswahl bzw. eine solche Person, die sich so identifizieren kann, da ich heteroromantisch bin. Ich fühle mich ästhetisch, romantisch und emotional durchaus zu Menschen hingezogen und kann mir u. U. wie gesagt auch eine Beziehung vorstellen. Ich bin zwar asexuell, aber nicht antisexuell, d. h., dass ich anderen ganz sicher nicht ausreden möchte, gewissen Aktivitäten nachzugehen und ich finde diese auch nicht verwerflich.
 
Ich bin zwar asexuell, aber nicht antisexuell, d. h., dass ich anderen ganz sicher nicht ausreden möchte, gewissen Aktivitäten nachzugehen und ich finde diese auch nicht verwerflich.
Lese ich da einen leichten Bezug auf die Vorwürfe der LGBTQ-Com raus, dass Asexuelle die Community unterwandern und entsexualisieren wollen würden?
 
Lese ich da einen leichten Bezug auf die Vorwürfe der LGBTQ-Com raus, dass Asexuelle die Community unterwandern und entsexualisieren wollen würden?
Damit habe ich mich noch nicht befasst, aber ausschließen will ich es nicht. Im Aven-Forum wird durchaus diskutiert, ob und inwiefern man zu dieser Community gehört/gehören will und wie das mit den Anerkennung der anderen Beteiligten aussieht.
 
Interessant, dass gerade die, die ja auf Toleranz pochen, selbst wohl nicht so ganz tolerant sind :p
 
Ich bin SA bei einem Bandauftritt, der im Rahmen eines CSD-Programms stattfindet und habe mir überlegt, ob ich mich irgendwie zu erkennen geben soll. Ich habe mich letztlich aus Sorge vor Rechtfertigung dagegen entschieden. Gäbe es eine Gruppe anderer Asexueller, die ich bereits kenne, sähe die Sache anders aus.

An meiner Selbsteinordnung ins asexuelle Spektrum hat sich natürlich nichts geändert. Ich bin auch heteroromantisch, aber das nur in sehr geringem Ausmaß. Romantische Anziehung ist eine schwierige Sache. Auf reale Personen und Handlungen bezogen ist sie fast undenkbar.
 
An sich ist CSD ja gegen Ausgrenzung und Diskriminierung aller Sexualitäten. Wenn man Asexualität auch als Sexualität definiert (was sie ja im Grunde auch ist, aber irgendwie eben auch nicht...ihr wisst, was ich meine, es ist eben kein sexuelles Verlangen vorhanden), wäre es sicherlich mal ne gute Möglichkeit, auch auf Asexualität aufmerksam zu machen. Aber ich kann dich verstehen, ich würde mich in der Situation vermutlich auch nicht besonders erkenntlich geben, das sähe in einer Gruppe bestimmt anders aus.
Vielleicht gibt es ja noch andere Veranstaltungen, bei denen du dich mit anderen, auch dir bekannten Asexuellen verabreden könntest.
 
Ich habe mich letztlich aus Sorge vor Rechtfertigung dagegen entschieden.

weshalb solltest du dich überhaupt rechtfertigen?

bleibt mir immer unverständlich, dass menschen in dieser hinsicht solche bedenken haben. andere menschen haben individuen gefälligst so zu akzeptieren wie sie sind. das ist meine generelle einstellung.
 
Ich gehe da zu einem Auftritt einer Band hin und nicht, um im schlimmsten Fall von Leuten angesprochen zu werden, die der Meinung sind, dass Asexuelle nicht zu deren Community gehören. Das Risiko ist mir zu groß. Sollte ich Gleichgesinnte identifizieren können, könnte ich in der Situation spontan entscheiden, ob ich sie anspreche. In anderen größeren Städten gab es zum Teil mal einen Infostand und/oder asexuelle Fußgruppen, aber bei der Demo würde ich ohnehin nicht dabei sein wollen.
 
was ist denn dabei das risiko? dass einige euch dumm anquatschen?

Ich kenne mich nicht so in der lgbt oder lgbtx szene aus, aber hab über einige threads in englischen foren doch schon mitbekommen, dass da ständig neue buchstaben dazu kommen, was ich bisher als zeichen dafür nahm, dass sie jede form von [besonderer] sexualität oder sexueller orientierung offenbar bereit sind zu integrieren.

Dass einigen das vielleicht nicht passt, wurde mir auch schon erzählt.

Aber das ist etwas, mit dem man rechnen hat, wenn man irgendwo neu dazu kommt. Und bestimmt kein risiko. Man ignoriert einfach solche spinner. Ich gehe nämlich davon aus, dass ihr nicht einfach so planlos dahin geht um aufzutreten und dass es vorher kontakte zu den veranstaltern gab. weshalb ich mal voraussetze, dass ihr dort willkommen seid.

ich definier risiko wohl auch anders. nämlich wenn es um leib und leben geht, wie man so sagt. alles andere sind schlimmstenfalls unannehmlichkeiten über die man stehen sollte. kenn ich aus der zeit als ich mit ein paar freunden in einer art schülerkabarett auftrat, mit schwerpunkt alltäglicher rassismus. nicht alle auftritte kamen so gut an und man spürte quasi die vereisung der stimmung im publikum. unterm strich hatten wir aber trotzdem recht viele auftritte, die angefragt wurden. also kam unser, hm, "programm" wohl doch an. aber man kanns nunmal nicht jedem recht machen.

und genau das ist erst mal meine unterstellung an dich in puncto risiko und auftritt. erfolg ergibt sich, wenn man trotzdem weitermacht, beharrlich ist usw. ich würd hingegen, und wenn es flopped, analysiert man das und zieht dann erst die konsequenzen. wenn nur viertel euch willkommen heisst wäre eine konsequenz zu sagen: lief schon ganz gut. auf zum nächsten gig.
 
Ich kann das verstehen, aber das entspricht mir nicht ;). Ich bin besser darin, mich da rauszuhalten und den Fokus auf den Auftritt der Band, die Bekannten und die Band zu richten. Das ist schon genug außerhalb meiner Komfortzone. Unangenehme Dinge erlebe ich auch, ohne dass ich sie wie in diesem Fall bewusst unwahrscheinlich machen kann. Aber das driftet gerade ein bisschen ab.
 
ja ok. bei manchen reizwörtern denk ich oft nicht weiter und vergess öfter mal das andere das anders sehen. ich verlass eher die komfortzone, schon wenn ich eine herausforderung wittere. 😁
 
Ich plaudere jetzt einfach aus dem Nähkästchen, da die Hitze mir eh den Schlaf raubt und eventuell reagiert ja sogar jemand darauf 😂.

Sollte sich jemand vor euch als asexuell outen, gibt's natürlich denkbar ungünstige Reaktionen. Mein Vater ist ein gutes Beispiel dafür, wie man es nicht machen sollte. Er wollte gar nicht zuhören, weil er alles nicht wahr haben will, was mich "sonderbar" macht. Ich war ziemlich frustriert, dass er mir ankam mit etwas nach dem Motto "Quatsch, wenn da Liebe im Spiel ist..." oder "Woher willst du das wissen?". Es uferte aus in eine Diskussion über meine Voreingenommenheit und meine Ähnlichkeit mit einer alten sturen Oma, die nichts mehr ausprobieren will. Er wird schon merken, dass es trotzdem wahr ist 😂. Auch Sachen wie "Es war nur noch nicht die richtige Person dabei" oder "Vielleicht musst du mal neue Dinge ausprobieren, bis dir etwas gefällt" oder "Wieso? Hast du da mal schlechte Erfahrungen gemacht?" und dergleichen sind eher schlecht.
Meine Mutter hingegen hat mir gelassen zugehört und es hat sie absolut nicht überrascht oder negativ beeinflusst.

Ansonsten kann ich sagen, dass ich enorme ästhetische Anziehung verspüren und Menschen in meinem Umfeld damit auf den Keks gehen kann. Das ist dann aber selten damit verknüpft, mit dieser Person überhaupt auch nur reden zu wollen, von romantischem Interesse an dieser realen Person ganz zu schweigen (eher an einem fiktiven Charakter mit fast identischer Hülle). Mir reicht es, wenn ich betreffende Personen in Ruhe betrachten und mir denken kann "Wow, that exists". Ähnlich funktioniert das bei einer schönen Landschaft oder Katzen, wobei ich die Katzen schon auch real knuddeln will und mir nicht nur in den meisten Fällen vorstellen will, wie das ist.
Ich bin damit gerne einfach ehrlich und finde, dass da nichts bei ist.
 
das zu lesen ist für eher sowas wie deja vu, weil ich ähnliches vor jahren mal auf englisch geposted in einem thread las. kanns immer noch nicht so ganz nachvollziehen, wieso menschen so empfinden können, aber darauf kommts eigentlich gar nicht an.

etwas strange fand ich, dass dein vater von etwas neues ausprobieren und so sprach. das sind gerade dinge, die ich von meinen eltern nie hören will, da ich, wider besseres wissen, meine eltern im grunde immer noch als asexuelle wesen sehe. :eek:
 
So geht's mir beim wohl mehrheitlich anderem Empfinden.

Von meinem Vater stammen tatsächlich nur die ersten beiden schlechten Reaktionen. Die anderen sind quasi zur Vervollständigung von anderen ähnlich sensiblen Personen geliehen, die Leute aus dem Aven-Forum erlebt haben.

Es ist übrigens nicht nur toll, wenn es plötzlich so einen Charakter gibt, den man fast 1:1 in die Hülle einer realen Person gesteckt hat und enorm anziehend findet. So anziehend, dass man sie doch gerne mal als Ausgleich für alle Unannehmlichkeiten fest umarmen würde. Eigentlich ja den Charakter, aber... Ich habe akzeptiert, dass am nächsten dran an diesem Wunsch neben bloßen Vorstellungen natürlich das Umarmen der Person in der Hülle ist. Ich weiß ja, dass ich da nicht nachgeben und fester zupacken darf und so tun muss, als wäre das absolut belanglos. Und natürlich muss man die beiden Kollegen von ihm identisch behandeln. Das ist fast eine willkommene Herausforderung. Immerhin komme ich durch dieses Bedürfnis, dieses "Wow, that exists" am lebenden menschlichen Wesen zu erfahren, mal ein bisschen raus und unter Leute (y). Fotos und Videos, wo man seiner Fantasie rund um den Charakter freien Lauf lassen kann, sind toll, aber irgendwann ist der Punkt da, wo ich nörgelig werde, wenn ich länger nicht mehr vor Ort war und die Toleranzzeit wird immer kürzer. Ich akzeptiere die real existierende Person übrigens natürlich und finde sie auch absolut okay in ihrer Funktion "Sänger und Gitarrist einer Band, die mich erkennt und mir im Vorbeifahren an der Bushaltestelle winkt", denn sonst würde ich das sicherlich nicht so regeln. Das ist eben schon sehr speziell, aber es schadet ja keinem da draußen.
 
Heute bei Sterntv gibt's um 22:15 einen Bericht über Asexualität, mit unter anderem drei betroffenen 😊 wird interessant, schaue auch rein.

Ich habe mir diesen Teil der Sendung heute angesehen. Danke für den Hinweis. Es tat gut, dass klar die Botschaft gesendet wurde, dass eben nichts schief gegangen ist, nur weil jemand sich so identifiziert.
 
War leider recht kurz. Mich hätte da eher noch der wissenschaftliche Teil interessiert, wie es zu einer Asexualität kommt.
 
War leider recht kurz. Mich hätte da eher noch der wissenschaftliche Teil interessiert, wie es zu einer Asexualität kommt.

So formuliert klingt es wieder nach einer Störung oder einer Krankheit, für die es auf jeden Fall eine mehr oder weniger offensichtliche Ursache gibt.

Mir als Person, die sich so identifiziert, ist es jedenfalls ziemlich egal, woran das liegt. Für mich ist es richtig und es ist einfach eine Laune der Natur :). Schön und gut, wenn man irgendwann mehr dazu geforscht hat, aber für mich als Person wird das wohl kaum etwas ändern.
 
Wo liest du da bitte was bzgl. Krankheit/Störung raus? Behauptet ja auch keiner, dass man als männliches oder weibliches Wesen irgendeine Krankheit hat, aber trotzdem interessant, wie man das z.B. durch Blutroben über die DNA herauslesen kann, ohne die jeweilige Person je gesehen zu haben.
Ich finde halt nur die Wissenschaft dahinter immer sehr interessant, mehr nicht.
 

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