Österreich hat auch sein Bahnnetz intern sehr gut ausgebaut. Wenn da zum Beispiel auf einem Gleis ein Zug liegen bleibt, kann das Gleis in der Gegenrichtung zur Umfahrung genutzt werden (keine Sorge, in dem Moment kann da nichts entgegen kommen). In Deutschland gibts leider noch zu viele Strecken die sozusagen wie 2 einzelne Einbahnstraßen je Richtung betrieben werden.
Die Technik die das Ermöglicht ist relativ einfach, sehr sicher und mittlerweile ein Standard geworden.
Da magst du Recht haben, aber
1. geht das auf vielen Strecken auch ohne die Technik, behelfsmäßig im Störungsfall
2. ist das doch mittlerweile auf recht vielen Strecken Standard
3. ist das Problem in Deutschland eher ein anderes, nämlich:
Wenn eine zweigleisige Strecke plötzlich eingleisig betrieben werden muss, geht sehr viel Kapazität verloren (ca. 2/3 über den Daumen gepeilt). Da viele Strecken nahezu bis mehr als ausgelastet sind von Fern-, Nah- und Güterverkehr (den man als Kunde ja meist nicht bedenkt und auch nicht so wirklich mitbekommt), geht dann halt trotzdem nicht sooo viel.
Beispiel: Neulich gab es auf der schon länger überlasteten Riedbahn (Frankfurt - Mannheim) eine Oberleitungsstörung (Güterzug hat den Draht runtergerissen). Die nordwärtigen Züge konnten auf einem Ausweichgleis vorbei fahren, die südwärtigen Züge wurden umgeleitet. Ein Gleiswechselbetrieb ist dort sehr wohl möglich, allerdings ist das Betriebsprogramm schon mit zwei Gleisen kaum stabil zu handhaben, mit einem schlicht unmöglich. So hatte man dann wenigstens eine Richtung halbwegs stabil am laufen.
Abgesehen davon muss die Stellwerkstechnik vielerorts dringend erneuert werden, klar.
Kostet halt viel Geld, muss lange geplant und abgenommen werden und dann noch bestenfalls im laufenden Betrieb umgesetzt werden.
Was fehlt:
Geld, Planungskapazitäten, Kapazitäten in Aufsichtsbehörden, Baufirmen, Möglichkeiten alles gleichzeitig zu bauen.
Das ist wie mit allen Neubauprojekten. Vom Beschluss bis zur Fertigstellung vergehen aber sowas von schnell mal 10 Jahre.