Bone
- grundsätzlich würde ich das nicht ausschliessen. zB bei ärzten oder polizisten sehe ich zwar keine chancen, dass jemand da überhaupt zugelassen werden könnte, selbst wenn er mit einem theoretischen wissen, das dem eines studierten arzt/voll ausgebildeten polizisten/kriminalisten entspräche, daherkommt, aber im Falle von Lehrkräften schon eher.
Und hast du dafür überhaupt eine Begründung? Oder nur so aus dem Bauch raus?
Sie müssten allerdings dann wirklich auch den entsprechenden, pädagogischen Anforderung 100% genügen. Es würden wohl eher ausnahme erscheinungen sein. aber wenn es diese gibt, weshalb nicht.
Wir diskutierenb hier aber nicht um Einhörner die es vielleicht gibt, sondern um den Durchschnitt. Und das sind eben nicht Quereinsteiger, die als Mathematiker nach 30 Jahren in der Industrie ihre liebe zum Unterrichten gefunden haben.
wenn schulen allerdings tatsächlich weniger pädagogisch qulifizierte leute einstellen, nur weil sie fachlich fit sind, selbst wenn sie dringend leute suchen, stellt sich mir die frage der qualifizierung der leute, die diese einstellungen vornehmen.
Wen sollen sie denn sonst einstellen? Niemand?
dann lieber einen misstand aushalten und so kontinuierlich öffentlich machen, als jemanden auf schüler loslassen, der keine ahnung davon hat, wie man mit heranwachsenden umgeht. zumindest bekämen sie nur kurzfristige verträge und müssten es aushalten, dass sie unter verschärfter probation ihren job machen, vllt von zwei oder drei ausgebildeten kollegen angeleitet werden.
Macht man doch. Es passiert halt nichts. Wer von den Lehrern soll denn bitte auch noch übernehmen Quereinsteiger einzulernen?
Wenn die dafür Zeit hätten hätten wir doch keinen Lehremangel.
und wenn sie nicht gerade eine substitionsstelle ausfüllen, könnte es schon zwei oder drei jahre so laufen.
Keine Ahnung was eine Substitutionsstelle ist. Google bringt nur Drogenambulanzen.
das wäre meiner meinung nach auch schon eine charakterprüfung für einen quereinsteiger, denn viele solche haben sich wahrscheinlich in ihrem vorherigen beruf eine gewisse respektable reputation erworben, und werden dann wie anfänger behandelt. das kann schon selbst beim bodenständigsten erwachsenen am ego und an der würde kratzen.
Wieso wird er dann nicht einfach Lehrer? Wieso sollten wir nur wegen dem Ego die Leute auf eine Stufe stellen auf der sie akademisch nicht sind? Und was würde das für das Ego der Lehrer bedeuten.
ist zwar nur ein beispiel, aber ich sehe schon, dass man fachlich qualifizerte leute irgendwie sozusagen on the job pädagogisch, aber auch durch entsprechende zusätzliche lehrgänge und prüfungen nachschulen könnte.
Wieso nicht bei Ärzten?
Mehr als das wollte ich nicht sagen, aber bei mir ist es natürlich falsch.
1. hast du mehr gesagt
2. Ist es trotzdem Falsch. Wieso sollte man das bei Lehrern einfach so machen?
Pädagogik/pädagogisches Handeln kann man erlernen. Entweder im Studium oder auch im normalen Alltag.
Sehe ich überhaupt nicht so. Es gibt immer und überall Menschen, die ein besserers oder schlechteres Gespür für Dinge haben. Trotzdem brauchen auch die Besseren eine Ausbildung. Den Umgang mit Schülern lernt man nicht mal so nebenbei.
Ich stimme dir völlig zu: Ich habe richtig beschissene Kollegen. Deshalb werde ich auch Lehrer. Ums besser zu machen.
Die Logik muss allerdings sein Missstände in der Ausbildung zu beheben und nicht zu sagen: ok wenn wir die Flaschen schon mit Studium an Bord haben wie schlimm kann es mit Quereinsteigern werden?
Kann mir darauf jetzt mal jemand eine schlüssige Antwort geben?
Ich habe nicht das Gefühl, dass ihr mal drüber nachgedacht habt wieso es einen Lehrermangel gibt. Und wie die Situation realistisch aussieht.
Es ist nämlich nicht so, dass es eigentlich ein super mega attraktiver Job ist, für den es einfach nur leider viel zu wenig Bewerber gibt und dann stehen zum Glück lauter topmotivierte Quereinsteiger vor der Türe die aushelfen, und die Lehrer freuen sich tot, dass sie zwar studiert haben und ausgebildet worden sind, aber dann ein Quereinsteiger auf der gleichen Ebene stehen soll?
Keiner käme auf die Idee das sonst wo zu machen. Vermutlich nicht mal beim Bäcker. Niemand würde da einen Metzger einstellen. Aber bei Lehrern, gar kein Problem, kann ja jeder der bisschen was weiß und "motiviert" ist.
Ich kann nicht verstehen wie man sich mit einer solchen Einstellung drüber aufregen kann, dass Schüler am Freitag "schwänzen" und genau DAS dann das Problem im Bildungssystem sein soll.
Lehrer ist ein brutal anstrengender und komplexer Job. Vor allem wenn ich in den Naturwissenschaften Lehrer werde muss ich eigentlich dumm sein, da das Studium quasi das gleiche wie das eines Bachelor/Master-Studenten ist, und ich später aber im Schuldienst höchstens die hälfte verdiene.
Man ist die ganze Zeit eingespannt, und wenn man seinen Job richtig (!) machen möchte hat man extrem viel Arbeit. Jeder der schon mal ernsthaft in der Schule unterrichtet hat weiß das. Jede Stunde die man hält braucht im Schnitt das gleiche an Vorbereitungszeit, ich muss mich jedes Jahr in neue Themen einarbeiten, auf Fortbildungen und Konferenzen sein und in meinem Fach up to date sein.
Und das ganze muss ich dann noch menschlich und pädagogisch unter einen Hut bringen, während die Schüler völlig überlastet sind und die Eltern die Schuld nur bei dir suchen.
Ich sag es nochmal: Es gibt beschissene Lehrer. Es gibt aber auch beschissene Ärzte, Polizisten, Richter, usw. Aber nur bei den Lehrern kommt man auf die Idee: ja gut, eigentlich könnte ich das ja auch selber machen, also wird das mit den Quereinsteigern schon auch so passen.
Und aus genau dieser Geringschätzung des Berufs erwächst seine Unattraktivität und auch die generelle Behandlung der Bildung in Deutschland. Und dadurch sind wir zu der Kacke gekommen wo wir gerade sind. Und ich kann eines mit einer 100% Gewissheit sagen:
Ganz tolle Quereinsteiger sind nicht die Lösung.