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Emil&Gang im Sozialrausch (1 Viewer)

Lime

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18.06.2013, 19:06
Emil&Gang im Sozialrausch

An einem Tag, der fast besser aussah als Dienstag letzte Woche, ereignete sich etwas, das ihm heute noch gegenwärtig war, obwohl er...
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"So, nun darf ich doch hoffentlich...?"
"Klar, rein mit dir, Emilinho. Viel Spaß und bringt unsere Bude wieder zum Brodeln. Gibt ja auch einen kleinen Fernsehbericht dazu bei der roten Sendung vom 7."
"Ach echt? Oh, dann muss ich aber mal schnell meine Freunde der Sonne auftreiben. Dankeschön!"

Das Rumsen in den Ohren hatte ihm schon so gefehlt gehabt... Er war länger nicht mehr auf Partys gewesen, als gedacht. Oder lag das daran, dass er immer zu sturzbetrunken gewesen war, um sich danach noch dran zu erinnern? Apropos... nun war er wirklich mal da, ohne vorher schon wenigstens angetrunken gewesen zu sein. Ganz ganz sah hier aber nicht mehr alles aus... Hm. Er wusste, was er die nächsten Male besonders beachten musste.

Mitten im Getümmel sichtete er seine Freunde. Und die sahen nicht grade sehr gut aus. So viel Alkohol hatten sie kurz nach 11 doch sonst auch nie intus...
Emil musste unbedingt umkehren und erstmal schnell was trinken. Doch Danny hatte ihn schon gesichtet und winkte ihn zu sich...also doch erst begrüßen.

Handschläge und Umarmungen gingen um, Alkohol wurde ihm verabreicht... so war es doch schon besser. Chrissy sah aber selbst nach einiger Zeit nicht sehr gut aus, trank jedoch "vergnügt" weiter. Aber er wollte nun lieber etwas Stimmung machen.
Zuerst ließ er sich von seinem DJ des Vertrauens die neusten Stimmungsmacher auflegen. Den Rest tat er dann mit seinen Kumpels in der Menge, die sich schnell ihrem Getue anschloss und den Boden wortwörtlich zum Beben brachte.

Und irgendwann hielt es auch Chrissy nicht mehr auf den Beinen, die jedoch nicht sprang, sondern fiel. Er eilte schnell zur Hilfe und brachte sie in den Gang, wo alle hinkamen, denen die Luft zu knapp geworden war etc..

Chrissy wurde bewusstlos, atmete zum Glück aber weiter. Doch er wollte gar nicht wissen, was sie für eine Menge über den Abend verteilt zu sich genommen hatte.

Für die Feuerwehr mussten Personalien genommen werden und so kramte er in ihrer Tasche, um den Personalausweis und eventuell sogar die Krankenkassenkarte zu finden. Die Tasche hatte er schnell gefunden gehabt, denn auch wenn das Taschenmodell im Dorf sehr beliebt war unter den 3 verfügbaren Modellen bei Franks kleinem Modehandel, konnte er die Tasche doch durch den kleinen Eiffelturmanhänger ihr zuordnen.

Er öffnete das kleine Hinterfach in der Mitte ... und dachte erstmal: "Wie soll ich unter den vielen Karten nun so unter Zeitdruck die Richtigen finden?". Denn es war nicht zu glauben, wie viel Plastik sie da reingestopft bekommen hatte...und besaß. Hatte sie die Karten vom Comicclub, vom Bubble-Tea-Laden usw. alle aufgehoben und dort verstaut?

Als er die Karten begutachtete, fiel ihm auf, dass mehr als eine Karte von der selben Sorte vorhanden war... bei BVG-Karte, Bankkarte und Personalausweise....!!! Was?! Das war doch jetzt nicht ihr Ernst... SIE hatte allen Ernstes die ganze Zeit über die Kreditkarte von Tante Lisa gehabt. ... Plötzlich taten ihm wieder die Augen weh, denen er in der Zwischenzeit kaum mehr Aufmerksamkeit geschenkt hatte.

Aber wie sollte er das nun glauben? Hatte er doch die falsche Tasche gegriffen gehabt? Aber der Ausweis Christinas war ja auch dort gewesen... Dabei dachte er immer, sie wäre so nett. Auch wenn sie sich selbst als Thema gerne außen vor gelassen hatte. Das verwirrte ihn nun wirklich und ließ ein komisches Mischgefühl in ihm entstehen, das er nicht recht erklären konnte.

Trotzdem musste er wohl erstmal helfen, dass es ihr wieder gut genug ging. Dann konnte er sie dazu befragen. Und durch diese Windungen hatte er nun echt die Karte bekommen, owohl er abgehauen war... das machte ihn irgendwie etwas stolz. Hätte er sich nach Tantchen gerichtet, wär die Karte wohl für immer weg gewesen.

Im Krankenhaus stellte sich heraus, dass Christina nicht nur Massen an Alkohol getrunken hatte, sondern nur durch ein Wunder noch am Leben war, obwohl sie vorher Medikamente eingenommen hatte. Doch bald ging es ihr schon wieder besser und Emil traute sich, sie auf seine Bemerkungen anzusprechen. In der Zeit hielt die Tante ihre Karte natürlich schon wieder in den Händen und war so auch nur mit milder Wut auf ihn losgegangen.

Chrissy wusste nicht, was sie sagen sollte, also schloss sie einfach wieder die Augen und blieb liegen.

In der Schule gab sie ihm dann doch eine Antwort. Ihrer Familie ginge es wohl im Moment nicht so gut und sie habe auch schon einen kleinen Job im Nachbardorf angenommen, der ihr aber nicht genug Geld einbrachte, als dass es ihrer Familie sichtbar geholfen hätte. So habe sie in der Bank immer wieder Leute an Bankautomaten beobachtet und im Folgenden deren Kreditkarten verschwinden lassen. Am Anfang hatte sie alle noch wieder schnell auftauchen lassen, doch ihr ist aufgefallen, dass das Vertrauen im Dorf so groß war, dass die Leute nicht gleich ihre Konten sperren ließen. Und das kleine Dorf verzichtete auch auf Kameras vor den Bankautomaten, was ihr das Spiel besonders einfach gemacht hatte.

Nun aber hatte sie sich übernommen und zu viele Karten angesammelt. Um sich der Schuld für eine Zeit nicht mehr bewusst zu sein, wollte sie sich betrinken, hatte aber vergessen gehabt, dass sie vorher Tabletten zur Beruhigung eingenommen hatte. Als ihr das aufgefallen war, wollte sie einfach nur alles vergessen und hatte weiter kräftig bestellt. Doch irgendwann war wohl der Punkt erreicht, wo ihr Körper sich zur Wehr geschlagen hatte.

Ihr sei das alles immer noch sehr peinlich mit all den Kreditkarten, aber anders hätte sie es sich nicht getraut, denn sie wollte etwas tun, dass ihre Familie wieder aus den Schulden raus kam. Denn das Cafe hatte doch nicht so gefruchtet wie vorher erhofft.

Und sie bat Emil, davon nichts seinen Freunden zu erzählen, falls das nicht schon geschehen sei. Dazu war es aber wirklich schon fast zu spät. So bot er ihr an, bei dem Dorffest, das bald stattfinden würde, alles öffentlich zu machen, dass Spenden gesammelt werden konnten. Doch das wollte Chrissy dann doch wieder nicht.

Etwas fiel Emil aber doch ein. Ab sofort arbeitete die ganze Clique im Nachbardorf und jeder zahlte ein Viertel seines Lohns in eine Kasse ein. So durften alle mal, wenn es grade Not gab, zugreifen und dafür ein andernmal jemand anderem helfen.
Durch die Gruppenaktion ging es Chrissys Familie bald wieser besser.
Tantchen hatte derweil ihre Wohnung fertig und war doch dem Rat gefolgt, auf die Schminke zu verzichten. Wobei sie nun manchem doch einen leichten Grusel bereitete. Doch anders hätte es auch noch schlimmer aussehen können, also blieb sie dabei.
Und... plötzlich ein unplötzliches Ende undso.
 
22.06.2013, 01:57
Lang Zu

ich hab das gestern morgen offline gelesen, und glaube mich
erinnern zu können, dass ich es mit einer art sozialburleske
im ersten ansatz tituliert habe. ich könnte mir das als kurz-
film à la weekend (1967) vorstellen. aber vor allem in weiss.
 
22.06.2013, 13:17
Lime
Ja, meine Geschichten sind irgendwie nie so ganz ernstzunehmen.^^

Mhm, den Film kenne ich nicht, aber der Trailer sieht merkwürdig aus. Und du meinst wohl schwarz-weiß? Oder komplett weißes Bild? Mhm
 
22.06.2013, 14:31
Lang Zu
nein ... weiss ... dominant bluriges weiss als hintergrund
oder in weissschleier getauchter hintergrund. oder garkein
szenarischer hintergrund. jedenfalls etwas mehr vorder-
gründig hintergründiges. da käme die story voll zum tragen.
vor allem keine musik- oder sonstige akkustisch begleitende
einlagen und untermalungen. extraordinar elitaire inszenierung.
 
22.06.2013, 15:56
Lime
Bluriges Weiß?

In Weißschleier? Passt das denn wirklich zu der Geschichte?
Und joa, aber ich weiß nicht, Filme über so alltägliche Sachen werden oft langweilig. Ich weiß auch gar nicht, wie ich auf so eine Geschichte gekommen bin, während der Bahnfahrt.
 
23.06.2013, 04:12
Lang Zu
stell dir deine geschichte vor, die intellektuelle harfenspieler im himmel nachspielen.
 
23.06.2013, 09:51
Lime
Okay.... Ich hab keine Ahnung, wie du diese Art der Inszenierung mit meiner Geschichte verbinden kannst.XD
 
23.06.2013, 16:03
Lang Zu
wenn du es sehen könntest, würdest du es verstehen. vllt gelingt mir doch noch eine
verständliche beschreibung in worten ... ich behalts mal im hinterkopf.
 
23.06.2013, 16:33
Lime
Mhm, also ich verstehe das so: Der Film ist eher geheimnisvoll, immer die geschehende Aktion ist grade nah angezoomt, immer wechselnd aus eigener Sicht von Emil und dann ihm über die Schulte guckend oder so. Und dann ist eben das Bild so, dass es sehr verwaschen mit hellem Spot in der Mitte und nocheinmal hellem Rand ist.^^
Mit den weisen Harvenspielern weiß ich aber nicht ganz oder wolltest du damit nur ausdrücken, dass es der heaven-Himmel und nicht sky ist? Und warum intellektuell?

Iiich weiß nicht ganz, mit den Nahaufnahmen würde passen, aber da es realistisch ist, eher, würde ich es in knalligen Farben verfilmen, wenn.
 
24.06.2013, 02:01
Lang Zu
erstmal steht weiss für den (mythischen) himmel
der hintergrund ist verschwommen, mit weiss-
schleier überzogen, damit sich alles auf die aktöre
und ihre verbalen aktionen konzentriert.

und alle szenenwechsel sollten so ähnlich wie in
weekend ablaufen, wobei auch die aktöre irgendwie
weiss gekleidet sind. im grunde aber stell ich mir den
ablauf des films dann eher so wie in rumblefish auf
slideshow vor. comic elite.

hauptsächlich seh ich die handlung der story durch
dialoge markiert. vllt könnt man auch etwas fellini
und bergman andeuten ... knallbuntes zeugs lenkt
nur ab. dann wirds zu nem trash film wo man sich
gegenseitig torten ins gesicht wirft.
 
24.06.2013, 09:58
Garniemand
So, nu hab ichs auch endlich gelesen^^
Erstmal Tippfehler undso:

um zur die Party mitzunehmen.

sowie direkt dadrunter "gehenkönnte" zusammengeschrieben

ob seine Tante nicht doch dort noch stand

"doch" und "noch" würde ich persönlich tauschen, außer du möchtest dass man an der stelle kurz stutzig wird. wüsste nur nicht, warum man das sollte. vllt. spricht man das in berlin aber auch öfter sorum aus, und ich bins hier nur nicht gewohnt
wink.gif


das Einzige Bewegliche

gefühlsmäßig müssten zwei der drei Wörter klein, aber seitdem ich Diktate geschrieben hab sind sicher wieder hundert Rechtschreibreformen vergangen

Dsch schüchtern

Das s soll wohl ein o sein, oder?

So kann ich die leider nicht reinlassen

dich statt die

ich sorge nur, dass ich so aussehe.

vllt. ein "dafür" einfügen?

anschließ

ich glaube "anschloss" wäre besser

In der Schule ab sie ihm dann doch eine Antwort

"gab"

zur Wehr geschlagen hatte.

Mischung aus "Zur Wehr gesetzt" und "Zurückgeschlagen"?^^

Leider ist das Ende nicht ganz so unplötzlich, wenn man sieht, dass der Post da zuende ist.. vllt. noch ne Dankesrede oder sowas hinterher, um das Ende etwas zu "verstecken"?^^


Aber ja, hmm... dann mal zu anderem als der Formsache...
Mit ziemlichem Abstand die beste Geschichte, die ich hier seit langem gelesen hab, zumindest für mich.
sie ist sehr angenehm zu lesen, die handvoll tippfehler undso stören kein Stück, es ist alles schlüssig und ergibt sinn, ist aber trotzdem auch bei einem so kurzen text mit genug wendungen, dass man nicht alles vorhersehen kann.
dann auch noch mt mit eingeflochten, sogar in mehreren varianten, hat dann für dieses publikum hier natürlich noch ne persönliche note
wink.gif

Stil, Wortwahl etc. find ich sind ne sehr gelungene mischung aus "alltagssprache" und "schriftsprache", es wirkt wie irgendwo erzählt oder so, ist dabei aber gewählter ausgedrückt als die meisten menschen da im alltag wohl könnten oder wollten. allein "vergessensempfangend" ganz am anfang fand ich schon super.

soviel zur lobhudelei, ein kleiner wehrmutstropfen: so ungefähr in der zweiten hälfte hatte ich ein wenig den eindruck, als wenn du jetzt einfach nurnoch mit der story vorankommen wollen würdest. am anfang waren es schnappschüsse, die mit ungewohnter, dennoch (oder deswegen) amüsierender sprache beschrieben wurden und zusammen ein ganzes ergaben. gegen ende ging das leider fast völlig verloren, und es glich sich immer mehr dem "ganz normalen" erzählen einer geschichte, bei der nunmal was passieren muss an. die handlung war viel mehr in den vordergrund gestellt, die details, beobachtungen etc. wurden bestenfalls zum hintergrund. das war am anfang noch genau andersrum, da gab es handlung quasi nur, weil eine neue situation beschrieben wurde. das plötzliche ende hats wieder etwas rausgehauen, nur war es einerseits storymäßig nicht so plötzlich (haupthandlungsfäden waren fertig verknüpft, blieben nurnoch die nebenstorys von mary, tom, und ähnliches...), andererseits wie oben beschrieben eben vorhersehbar. deswegen mag ichs, wenn bei büchern immer noch n paar seiten glossar oder sonstwas kommt, man sieht nicht so schnell "auf der nächsten seite ist es vorbei", sondern kann noch ein wenig überrascht werden.


Ps: verfilmen würd ichs nicht, um die wortwahl und stimmung wirklich einzufangen, braucht es mind. ein genie als regisseur. die story an sich ist ja nicht so besonders, es ist eher die erzählweise, und das würde bei der verfilmung total verlorengehen. maximal als stummfilm mit erzähler aus dem off, oder ähnliches.
 
24.06.2013, 15:21
Lime
So, dürfte nun alles geändert sein.

Nochmal dazu;

"doch" und "noch" würde ich persönlich tauschen, außer du möchtest dass man an der stelle kurz stutzig wird. wüsste nur nicht, warum man das sollte. vllt. spricht man das in berlin aber auch öfter sorum aus, und ich bins hier nur nicht gewohnt
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Ich habe mir das Verdrehen der Wörter leider von der Kassette mit Bibi Blocksberg im Mittelalter angeeignet... mhrm.

Mischung aus "Zur Wehr gesetzt" und "Zurückgeschlagen"?^^

Ja, war aber Absicht.

Das Ende soll auch gar nicht ganz plötzlich sein... war es nur für mich beim Schreiben. Denn eben am Anfang so langschweifige Gedankengänge und am Ende...ratterratter fettig.


Der Wechsel der Schreibstile hat folgenden Ursprung:
Anfang geschrieben in der Bahn bei Kopfdröhnen, bis zu dem MT-Teil, wo ich erst im Thread nachgucken musste, was denn so vorgschlagen wurde.
Dann habe ich von da ab ein Stück geschrieben, wurde unterbrochen durch Skype und danah kam das knappe Ende. Mich hat der Stilwechsel dann auch gestört, nur das Problem: Hätte ich das nochmal anders geschrieben, wäre die Geschichte am Ende komplett anders geworden, was ich wiederum zeitlich nicht mehr wollte.

Und inhaltlich finde ich die Geschichte teil ziemlich dumm, teils sollte sie aber auch einfach dumm sein, weswegen eine knallige, schlechte Verfilmung für mich das Einzige wäre, was in Frage käme und das natürlich aus der Sicht des Jungen, der von sich selbst in der 3. Person erzählt.
 

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