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Tierisches Leid wegen eigenem Tier mit ansehen - Wie geht man damit um?

DevilMayCare

had some (famous) last words
Beigetreten
21.05.18
Beiträge
12.899
Hallo,

ich fasse die nötigen Hintergrundinfos möglichst kurz zusammen:
Ich habe ein Pferd, das sehr alt ist und spezielle Bedürfnisse hat. Ein Stall muss es ermöglichen, dass ich bzgl. der Entfernung fast täglich dort hinkommen kann, um das notwendige Spezialfutter fertig zu machen etc...
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Ich wäre nicht gerade zimperlich, diesen leuten meine meinung zu sagen, wenn es sich so verhält, wie du die lage des katers einschätzt.
Es eine sache, ob ein tier vom alter gebeugt so langsam dem ende seines lebens entgegen sieht, ein andere, wenn eine krankheit ihn dem ende vorzeitig näher bringt, vor allem wenn es leidet. Das ist auch meiner meinung nach tierquälerei, weil es eben kein friedliches dahinscheiden bedingt. Zumindest müsste ein vet sich den kater ansehen und eine empfehlung geben, auch wenn das im äussersten fall einschläfern bedeutet oder auch entsprechende schmerzfreistellung, wenn die krankheit zuweit fortgeschritten ist.

Leider ist eine so pragmatische haltung von hofbesitzern zu hofkatzen nicht selten, eher noch geläufig, die bedingt, dass man solche katzen sich selbst überlässt, auch im leiden.
Du könntest sie fragen, ob du den kater zu dir nehmen kannst. So wie sie her geschildert werden, sollten sie froh sein, den Kater los zu werden. Aber manche sind dann doch recht seltsam besitzergreifend. Oder frag bei einer tierschutz orga, im nächsten tierheim nach rat. Solche probleme sollten denen nicht unbekannt sein. Zumindest sind sie's nicht bei dem tierheim, bei dem wir uns registriert haben, wenn es darum geht, bestimmte tiere aus dem heim in pflege zu nehmen.

viel glück.
 
Zumindest müsste ein vet sich den kater ansehen und eine empfehlung geben, auch wenn das im äussersten fall einschläfern bedeutet oder auch entsprechende schmerzfreistellung, wenn die krankheit zuweit fortgeschritten ist.
Das sehe ich auch so. Aber dann kommt man wieder damit daher, dass das in dem Alter (das Tier ist alt, aber ja nun aktuell nicht einfach so friedlich alt) nichts brächte und das mehr Stress sei, als ihn da einfach in seinem Heu zu lassen.
Ich wäre nicht gerade zimperlich, diesen leuten meine meinung zu sagen, wenn es sich so verhält, wie du die lage des katers einschätzt.
Von daher ist da leider schon mit den Aussagen meiner Mutter, dass das Tier sich quälen würde und einen Tierarzt bräuchte, die Grenze erreicht. Daraufhin hat die Besitzerin schon "dicht gemacht". Der nächste Schritt bei Infragestellung ihrer Ansicht, dass das Tier nicht nicht leiden würde und keinen Arzt bräuchte, wäre der Rauswurf.
Es ist bekannt, dass man mit Rauswürfen bei anderer Meinung zu was auch immer nicht zimperlich ist.

Aber manche sind dann doch recht seltsam besitzergreifend.
Das ist das Problem. Es geht nicht zum Zeit oder Geld, es geht denen ums Prinzip und um Macht. Sie wissen alles besser und haben mein Pferd als Druckmittel da.

Eine nette Bekannte meinte, ich könnte höchstens nochmal mit reinen "Ich fühle mich deswegen x"- und "Ich würde deswegen gerne y"-Aussagen mit möglichst geringem Potential, ein Vorwurf zu sein, auf meine Ansicht hinweisen. Aber ich fürchte, so etwas Friedliches wird es nicht reißen und auch schon riskant.

Alle bisher dazu befragten Leute meinen, man hätte ihn da inoffiziell wegholen müssen. Das geht nun aber alleine deswegen schon nicht mehr, weil wir mit den Eigentümern über die Katze geredet haben und somit sofort die Verdächtigen wären. Es ist quasi unmöglich, dass Dritte ohne uns als Quelle von dem Fall erfahren und ggf. tätig würden.

Meine Mutter ist - bei den Eigentümern bekannt - sehr aktiv im Tierschutz. Aber wenn man da was einleitet, hat man halt immer noch das Pferdeproblem.

Fazit: Mag sein, dass man rechtlich gesehen richtig läge, wenn man dem Tier gegen seine Qual hilft, aber das hilft ja dem Pferd nicht, das ohne Stall dasteht, in dem es klarkommt.

viel glück.
Danke. Ich fürchte, die Sache ist aber echt zu verzwickt, wenn man das Pferd und/oder seine "weiße Weste" nicht riskieren kann.
 
Ich denke, ich würd das dilemma mit der weissen weste gar nicht igendwie bewerten wollen. Persönlich kann ich mir den luxus leisten, meinem unmut in solchen dingen direkt an solche leute wie die der hofbesitzer zu adressieren, sie notfalls auch mit anzeige bis herausgabe des leidenden tieres zu konfrontieren. Aber ich stecke nicht in solch einer zwickmühle.

Meine freundin dagegen mittlerweile schon. Sie war ziemlich interessiert an einem job auf der Ranch die als eine art Gnadenhof für ältere und alte tiere genutzt wird, vor allem an dem job als Guide für das ebenfalls dort angebotene horse-back-riding an touristen, wo sie, auf jüngeren pferden, mulis oder eseln, diese tiere für tagesritte oder auch länger touren durch die natur vermieten.

Auf der Ranch schien alles ok zu sein. Es gibt viele engagierte helfer, tiere werden regelmässig untersucht, bekommnen ihre physiotherapien, im zweifelsfalle kommen sie in die vet klink zu OPs usw. Doch wenn man länger damit zu tun hat, sieht man auch die downside. Es gibt auch öfters "weisse westen" konflikte. Es muss entschieden werden, welches tier zu stark leidet, und ob zum beispiel die kosten für therapien noch finanziert werden können. Budget ist der massstab. So maches tier wird dann "erlöst", nur weil eine therapie zu teuer wird.

Heftig waren wohl dann auch solche diskussionen im Management und Vorstand der Stiftung in der ersten Zeit der Covid-Pandemie. Es gab weniger spenden, weniger pesonal, das sich um die tiere kümmerte usw. Selbst die gesunden waren nicht ausgenommen, allerdings war hier der ansatz, notfalls einen grösseren bestand zu verkaufen anstatt einzuschläfern.

Freiwillige helfer neigen nicht selten dazu positionen contra Management/Vorstand einzunehmen, besonders wenn es dann um das wohl der ihnen zugewiesenen tiere geht, vor allem wenn therapie sitzungen gekürzt werden, da man mit Geld gerade mal knapp bei kasse ist. Dann kommen so argumente, dieses oder ohne jene pferd wäre immer ganz aufgeregt, wenn es zur therapie gefahren wird, einfach weil ihne zB wassertherapie in einem becken soviel erleichterung verschaffen und sich die tiere irgendwie die termine merken, aber unruhig werden, wenn sie nicht in den transporter müssen.

Man kann die sicht der helfer schon verstehen, aber soweit ich das sehe, machen sich es die leute im vorstand auch nicht leicht.
 

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