Das klingt für mich nicht wirklich gesund

Ob diese nicht doch irgendwelche Probleme runterschlucken?

Weiß nicht ob jeder Verbindungsstudent gleich ein psychisches Problem hat. Die haben das Kampftrinken bekanntermaßen fast erfunden, und das mehrfach wöchentlich. Viele dieser Leute bekleiden irgendwann betriebliche Führungspositionen. Aber das bestätigt auch noch meinen Punkt. Man kann auch Alkohol im Übermaß konsumieren, ohne dass gleich besorgniserregende Hintergründe vorliegen müssen, die mit Hilfe des Alkohols selbst behandelt werden.
Wer Drogen konsumieren will, findet Mittel und Wege - legal oder nicht legal. Wären sie legal, klar, gäbe es sowas wie z.B gestrecktes Gras nicht/ oder zumindest eher weniger, weil vieles dann über Richtlinien kontrolliert werden würde.
Hast du gut erkannt. Wie schon gesagt: Menschen die Drogen konsumieren wollen, tun dies auch. Das große Ziel der restriktiven Politik, Drogen zu verbieten, um damit die Bevölkerung zu schützen ist gescheitert. Jeder, der mit google umgehen kann, kann sich mit 1-2 Stunden Aufwand das komplette Drogensortiment wie bei Amazon aus dem Internet liefern lassen und muss nicht einmal mehr zum Dealer. Wäre es dann nicht besser, wenn objektive Aufklärung und bessere Unterstützung für Gelegenheitskonsumenten und diejenigen geleistet wird, die - wie du schon gesagt hast - wegen psychischer Probleme konsumieren, anstatt sie in der Gesellschaft auszugrenzen und ins Gefängnis zu stecken?
Wären sie legal, klar, gäbe es sowas wie z.B gestrecktes Gras nicht/ oder zumindest eher weniger, weil vieles dann über Richtlinien kontrolliert werden würde. Doch Richtlinien weisen auch Lücken auf - weißt du wie viel Geld z.B BIO-Unternehmen mit diesen Lücken in der Produktion von vermeintlichen "BIO-Produkte" weltweit sparen? So ist das in vielen Dingen, niemand würde mehr Arbeit + Kosten in ein Produkt reinstecken als nötig (insofern irgendwo gespart werden kann). Selbst wenn Drogen legal wären - dann wahrscheinlich noch weniger, weil vielleicht die Nachfrage größer werden würde. Dann heißt es nur noch: "wie produziere ich schnell und billig".
Ich weiß nicht wie Hutchs Position aussieht, aber ich bin nicht für eine Legalisierung sondern eine Entkriminalisierung aller illegalen Drogen. Genau eine solche Vermarktung von Drogen, wie es mit Alkohol und Tabak passiert, soll meiner Meinung nach vermieden werden. Stattdessen einfach niemanden mehr wegen ein paar Konsumeinheiten Psychadelika in den Knast stecken, wenn er nicht unter Drogeneinfluss andere gefährdet, sowie ein unabhängiges Prüflabor zur Reinheitskontrolle von synthetischen Drogen, wie es z.B. in der Schweiz schon länger praktiziert wird.
Wie stelle ich denn fest, ob ich mich selbst unter Kontrolle haben oder nicht? Ist alles einfacher gesagt. Gedanken kannst du nicht kontrollieren. Mein Trip auf Gras war positiv, bis mir jemand auf whatsapp schrieb mit dem ich negatives verband. Wie jeder weiß, intensiviert Gras Gefühle. Ich konnte gedanklich zwar noch die Kurve kriegen, aber diese kurze Erfahrung eines Negativtrips war absolut nicht schön. Und das obwohl ich positiv gestimmt und mit mir selbst im reinen war, weil Gedanken sich eben nicht ausschalten lassen. Süchtig bin ich nicht geworden, dennoch verbinde ich Festivals oder Partys damit und denke: "ah jetzt n joint wäre schon was feines". Normal ist das aucj nicht. Stehe mittlerweile auch zum Alkohol so, ist es nicht eher traurig seinen Spaß auf Veranstaltungen davon abhängig zu machen (zu wollen)?
Ich finde eher die momentane Situation beunruhigender. Das jemand der psychisch vorbelastet ist und vielleicht keine Selbstreflexion besitzt an Drogen kommen kann, wurde ja bereits etabliert. Dass diese Personen auch deutlich anfälliger für unerwünschte Reaktionen und Suchtgefahr sind ist auch korrekt. Wenn es nun zum äußersten kommt und die Person stark abhängig wird, oder psychische Schäden von sich trägt, ist es dann besser eine solche Person gesellschaftlich auszugrenzen und sie ins Gefängnis zu stecken, wenn sie mit einer verbotenen Substanz erwischt wird, oder sie als eine Person mit einem psychisch-medizinischen Problem zu sehen, die Hilfe benötigt und bei Kontakt mit der Polizei auch solche angeboten bekommt? Die Stigmatisierung durch Prohibition geht mittlerweile so weit, dass selbst Angehörige eines Abhängigen diesen aus der Familie ausschließen, weil er als Krimineller und nicht als Mensch mit einem medizinischen Problem angesehen wird. Wenn sich die gesellschaftliche Meinung über Abhängige ändert, so sind diese auch eher von sich aus geneigt Hilfe zu suchen.
Wenn du negative Erfahrungen mit Psychadelika gemacht hast und deswegen Abstand davon hältst, ist das mehr als dein gutes Recht und zeigt, dass deine Selbsteinschätzung gut funktioniert. Wenn du Respekt vor den Substanzen zeigst und dich richtig informierst, sind Komplikationen beim Erstkonsum minimal. Selbst bei erhöhten Risiken, auch von Substanzkonsum an sich abgesehen, bin ich trotzdem der Meinung, dass man volljährigen, mündigen Personen seine Freizeitaktivitäten nicht verbieten kann, wenn er damit andere Menschen nicht in Gefahr bringt. Es werden auch keine moralisch-ethischen Diskussionen über Motorradfahrer geführt, weil Autofahren doch um einiges sicherer ist. Das Individuum ist sich in der Regel um die Gefahren bewusst und nimmt diese in Kauf, was sein gutes Recht ist.
Wenn du auf einem Festival oder einer Party bist und dir denkst: "ein Bier wäre doch was feines", ist das dann auch nicht normal? Wenn du an deiner Hausarbeit sitzt, müde wirst und dir denkst: "ein Kaffee wäre jetzt was Tolles", ist das dann auch nicht normal? Wenn ein Fallschirmspringer nach seiner letzten Tour sofort den Drang verspürt noch einmal zu springen, ist das auch nicht normal?
Ich verstehe nicht, wieso so ein großes Drama über Menschen geführt wird, die für ihre eigene Unterhaltung ein gewisses und größtenteils vernachlässigbares Risiko eingehen. Umso besser, wenn sich beim Drogenkonsum die Risiken noch weiter minimieren lassen: Durch gute Aufklärung, saubere Substanzen und angemessene Dosiseinheiten etc.. Viele dieser Punkte sind aber momentan, vor allem der Politik verschuldet, ungenügend durchgeführt.
Man kann auch am Kinderspielplatz von der Schaukel fallen und sich das Genick brechen. Wann wird endlich aufgehört, sich auf die Risiken und Negativaspekte der illegalen Drogen zu verfressen, wenn sich genauso gefährliche legale Drogen im Umlauf befinden? Harm Reduction, SaferUse und medizinische Unterstützung für drogen-relatierte Probleme sollten eher den Fokus bekommen.