Das erste Mal richtig verliebt war ich glaub ich mit 14. Ich hab auch davor nie gedacht, dass ich richtig verliebt bin, nur dass ich Gefühle für wen hab. Das war vom Kindergarten bis in die 2. Klasse und etwas darüber hinaus etwa, dann zog er aufs Land.
Das mit 14 war auf einer Jugendfahrt. Er war im Jahrgang unter mir und ich hatte schon ein paarmal mit ihm geredet zu vor, aber ihn meist eher nur halt in seinem Freundeskreis gesehen, aber nichts mit ihm zu tun gehabt. Bei der Fahrt war ich dann mit ihm in einer Gruppe und wir sollten an dem Tag zusammen in einem Live-Cluedo-Spiel, wo man Leute befragt und so Dinge herausfindet, einen Mord aufklären. Als wir gerade nebeneinander saßen und wir miteinander redeten über die Sachen, uns in die Augen schauten und Sonnenlicht in seine grün-gelben Augen fiel, überkamen mich schöne Gefühle und ich merkte, dass ich verliebt war.
Die ganze Fahrt aß ich dann kaum etwas, weil das nicht wirklich ging, da ich so verliebt war und nahm auch gut ab, glaub ich. War eine sehr schöne Fahrt.
Ich glaub, er hatte auch Gefühle für mich und hat mir die auch ein wenig gezeigt. Allerdings war ich damit total überfordert und hab mich nicht getraut, was zu gestehen oder richtig zu reagieren, bzw. war gelähmt. Irgendwann ist er dann umgezogen und seitdem hab ich ihn nur noch zweimal glaub ich beim Public Viewing gesehen. Dort wirkte es so, als hätt sein Zwillingsbruder eher Interesse an mir, aber wir wechselten höchstens kurz Worte und kamen nicht richtig ins Gespräch.
Meine Gefühle für ihn gingen (leider) größtenteils verloren, als meine Eltern, nachdem sie durch Umwege wohl mitbekamen, dass ich Gefühle für ihn hätte, in der Küche laut, sodass ich es hören würde, über ihn lästerten und meinten, er würde sicher später nur HartzIV verdienen und so. Das hat mich hart getroffen und noch einmal bestätigt, dass ich sowas mit meinen Eltern nicht teilen will, bis es nicht mind. auch sicher ist. Und auch so hab ich da nicht wirklich Lust drauf, aber muss man dann halt irgendwann erzählen.