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keine Ahnung was ich bin (1 Viewer)

noerdfreak

Grünschnabel
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07.06.18
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männlich
Nabend,
ich weiß nicht so richtig wie ich anfangen soll, ich beginne einfach mal ganz von vorne.
Als so in etwa die Zeit anfing Pornos zu schauen fing ich wie alle meine Freunde natürlich mit den üblichen heterosachen an. Ich gehe nicht zu sehr ins Detail, aber es erregte mich. Verwirrt wurde...
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Hallo,
ich würde jetzt nicht sagen, dass ich das gleiche Problem habe.. Wobei schon, ja. Wobei ich deshalb nie depressiv war, würde ich so schätzen.
Ich würde sagen, nicht so extrem, wie du. Aber ja. Ich fand es auch schon mal interessant, wie es wäre, wenn ich als Junge geboren wäre.. Ob es mir dann besser gehen würde, ob ich mich wohler fühlen würde.. Habe mir mal die Brüste Abgebunden, Haare so weggebunden, dass es aussah, als hätte ich kurze Haare, mich maskuliner positioniert einfach um zu sehen, wie ich so wirken würde. Aber habe das nie so für mich gefühlt, dass ich mich als Mädchen nicht wohl fühlen würde. Weil die Tage darauf mag ich dann meine Brüste wieder gerne und trage gerne auch etwas mehr Ausschnitt...

Öfters ganz unterschiedlich. Wen oder was ich liebe, weiß ich bis heute nicht. Ob ich überhaupt dazu befähigt bin in einer romantischen Form zu lieben, mag ich bisher bezweifeln.

Was ich nur sagen kann:
Entspann dich. Du magst vielleicht ein biologisches Geschlecht haben, aber sonst zwingt dich keiner dich in eine Ecke stellen zu müssen. Du kannst tragen, was dir gefällt, lieben wen du liebst. Tu was dir gut tut.

Ist doch egal, als was du dich fühlst, denn wie du erkannt hast, gibt es auch Menschen, die sich keinem Geschlecht zugehören. Es gibt Menschen, die nicht lieben, Menschen, die nicht an Sexuellem interessiert sind, etc.

Die Gesellschaft kann Druck machen, man kann sich richtig bedrückt fühlen, aber dann muss man sich wieder klar werden, dass man selber man selber ist, egal, was alle anderen sind.
 

Falls du sowas selbst noch nicht gesehen hast, vielleicht hilft es dir ja, Menschen reden zu sehen, denen es ähnlich geht.

Zudem möchte ich noch das Stichwort "sexual fluidity" in den Raum werfen.

Und hier noch was grob in die Richtung:

 
Zuletzt geändert:
Ich versuche mich kurz zu halten. Man kann (und hat) über diese Themen Bücher schreiben.

Also erst mal zu den Pornos und Orientierung:
Themen im Konsum von Pornos bzw. sexuelle Fantasien generell können EXTREM von romantischen/echten sexuellen Bedürfnissen abweichen. Heterosexuelle Frauen gehören zu den größten Konsumenten von Lesbenpornos und heterosexuelle Männer sind so ziemlich die einzigen Konsumenten von Trans-Pornos.
In einer größeren Studie über was Menschen anturnt, waren es übrigens auch heterosexuelle Männer, die eine Präferenz für größere Penisse in ihrer Pornographie hatten.
(Google "A Billion Wicked Thoughts" für mehr zum Thema)
Lass dich also nicht davon verwirren. Was du dir zur Masturbation anguckst, muss nichts mit deinen IRL Bedürfnissen zu tun haben.
Da kommt es nur darauf an, was für Menschen du attraktiv findest. (Übrigens kann es auch Unterschiede zwischen deinen sexuellen und romantischen Vorlieben geben. Es gibt z.B. viele Bisexuelle, die mit beiden Geschlechtern schlafen aber nur mit einem eine liebende Beziehung eingehen können/wollen.)
Es besteht kein Druck, das unbedingt festzunageln und "den perfekt passenden Begriff" dafür zu finden "was du bist". Zumal sich das mit der Zeit auch ändern kann. Ich schlage vor, einfach deinem Bauchgefühl zu folgen und keine Erwartungen an dich selbst zu haben.

Zum Gender:

Ein kompliziertes Thema, vor allem seit ein paar Jahren.
Wie du vielleicht gehört hast, soll/wurde Transsexualität als Diagnose auf Geschlechtsdysphorie reduziert.
Ich halte dies aus mehreren Gründen als überschnellt und ggf. sogar falsch.
Unter anderem wegen Grenzfällen, Grauzonen und Komorbiditäten.
Es kann z.B. sein, dass Menschen während der Pubertät Geschlechtsdysphorie haben, schlicht weil das eine Entwicklungsphase ist, in der sich das Gehirn sehr SEHR rapide verändert. Dabei können sich (vermeintliche) Symptome zeigen, die sich jedoch wieder legen, wenn das Hirn sich wieder im Normbereich befindet.

An der Stelle sollte ich vielleicht erwähnen, dass es keine wissenschaftliche Grundlage für die Behauptung gibt, dass Geschlecht oder Gender ein rein soziales Konstrukt sei. Im Gegenteil. Die Gehirne von Männern und Frauen SIND signifikant unterschiedlich und die Gehirne von Transsexuellen zeigen tatsächlich Abweichungen in Richtung ihres empfundenen Geschlechts. Die Idee des "rein sozialen Konstrukts" stammt aus einem Mischmasch aus der philosophischen/literarischen Bewegung des (radikalen) Konstruktivismus und ggf. gewissen (bescheuerten) psychoanalytischen Ideen. (Wie destruktiv diese Idee sein kann, zeigt sich z.B. am Fall von David Reimer.)

Was auch komorbid mit Geschlechtsdysphorie sein kann, sind Phasen der Entdeckung (oder Verwirrung) der sexuellen Orientierung. (imho ist dies vor allem in konservativem sozialen Kontext prävalent.) Vielleicht solltest du also erst mal das Thema für dich aufarbeiten und dann erst gucken, wie wohl du dich in deiner Haut fühlst.


Also zusammenfassend schlage ich folgendes vor:
1. Ruhe bewahren. Du hast keine Deadline dafür dich selbst 100% zu kapieren. Was auch immer am besten für dein Wohlergehen ist, ist das Richtige. Es ist auch gut möglich, dass du keine klaren Definitionen brauchst.
2. Wenn dich dieses Thema weiter belastet, kann es eine gute Idee sein, mit Professionellen darüber zu reden. Mein Vorschlag (da es um Sexualität und Gender geht), ist zu einer/einem Verhaltenstherapeutin/en zu gehen (oder Sexualtherapeuten, wenn es sie in deiner Gegend gibt. Aber auch hier würde ich vorschlagen, dass sie zumindest Psychologen sind. Das heißt, sie haben Psychologie mit Diplom/Master abgeschlossen) und sich einfach mal darüber austauschen. Manchmal ist alles was man braucht ein drittes, neutrales Ohr. Diese Person wird auch darin geschult sein, dir die "richtigen" Fragen zu stellen, damit du hoffentlich selbst mehr Klarheit bekommst.
 
Zuletzt geändert:
Zumindest zu den Pornos und der Orientierung kann ich aus eigener Erfahrung sprechen. Momentan finde ich eigentlich nur Frauen sexuell ansprechend, aber wenn ich schon verdammt viele Filmchen konsumiert habe und nichts ansprechendes mehr finde, kommen wieder die Schwulenpornos durch. Das macht dann so lange Spaß, bis ich fertig bin. Dann denke ich mir "WTF was habe ich gerade getan", fühle mich kurz unwohl und schlafe dann ein. Am nächsten Morgen ist es dann meist schon vergessen.
Ich lasse es nicht sonderlich nah an mich ran, für den Moment stört es mich vielleicht, aber später eben nicht mehr. Erwische mich auch nicht, wie ich Kerlen hinterher auf den Arsch schaue, sondern eigentlich nur Girls.
So wie ich das sehe, bist du noch in der Phase, dass es sich für dich verwirrend anfühlt, du dich verrückt machst etc.

Kann dir nur den Tipp geben, es einfach auf dich zu kommen zu lassen. Gibt ja auch dieses Genderfluid oder wie auch immer sich das schimpft, den einen Tag war sie Tyler, den anderen Caitlin und so weiter. Machs einfach so wie du dich am wohlsten fühlst, natürlich musst du das dann erstmal für dich herausfinden :)

Ich hab mich damals vor meinen Freunden auch besoffen geoutet, mein bester Freund, der es als erster wusste war total geschockt haha,wollte mich davon abhalten :p
Das beste ist da wohl einfach, sich nicht zu betrinken. Klingt doof, ist aber die beste Lösung in dem Fall :D
 
genau. wenn man besoffen ist tut man dinge, die man normal nicht tut. hab ich oft genug beobachtet.
 

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