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Sammlung lebensprägender Ereignisse (1 Viewer)

Nius

hatte das letzte Wort
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21.05.18
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Carlie und Hannah Devil haben im alten Forum an der Idee gefeilt, einen Thread zu erstellen, in dem man prägende Ereignisse seines Lebens mit anderen teilen kann. Prägende Ereignisse...
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soviel gibt es da gar nicht zu schreiben.

Vor ein paar jahren war ich auf austausch im Reich des Brexits. 9. Jahrgang

In diese Zeit fiel, dass neuntklässler zu ihrer ersten karriere beratung mussten. Es ging um das, was man für die zukunft beruflich machen möchte, wo man leistungs-mässig steht, und was man eben in der zehnten für fächer und externe optionen wählt, um dem ziel näher zu kommen, beziehungsweise ob das ziel realistisch ist.

Und wenn ja, ob man es direkt ansteuern kann oder eine längere zeitliche distanz in kauf nehmen sollte, in der man über andere wege zum ziel kommt, etwa durch eine vorherige berufliche qualifikation, einhergehend mit qualifizierten college-kursen.


All solchen kram.


Ich wurde gefragt, ob ich auch daran teilnehmen will, was für mich kein Muss war, denn ich war nur austauschschüler. Aber um eine erfahrung reicher zu werden, hab ich mit einem der counselor gesprochen.

Einem ziemlich engagierten typen, wie es sich herausstellte.
Oder er hatte nicht sehr viel zu tun in seinem beruf.


Nach dem ersten gespräch gings zu irgendwelchen tests zum schulpsycholgen. danach gab es ein gespräch mit psychologen und counselor, wo man mir vorschlug, am IB-programm einer entsprechend dafür geeigneten schule teilzunehmen. Als grundlage dienten meine angaben beim ersten gespräch, dass ich später mal im ausland studieren wolle ... auch das mein vater, weil er selbst diesen weg gegangen ist, das unterstützen würde.

Tolle perspektiven waren das. Danke für das gespräch.


Aber es kam zu einem 3. gespräch, wo ich fast vergass meinen mund zu schliessen. Der berater hatte eine schule in Deutschland ausgemacht, die eine angegliederte Internationale Schule mit IB hatte. Er hatte sogar mit den leuten da gesprochen und herausgefunden, dass ich dort wenigstens für ein schuljahr unterkommen könnte ... vorausgesetzt ich fände dann eine andere Schule mit IB, wo ich meinen Abschlussmachen könnte.

Alles in allem sehr eine sehr verwirrende zeit.

Danach gab es ein hin und her telefonieren mit meinen vater, ich kam zurück nach d-land, stellte mich bei der neuen schule vor, die ich im neuen schuljahr auch besuchte, und von der ich dann eine empfehlung an eine andere schule erhielt ...

... und die befand sich in Kanada.

Es gab bis dahin gefühlte tausend und mehr diskussionen, ob nicht eine europäische genauso gut wäre, nach vielem hin und her und prospekte wälzen, online schulen checken blieb eine private schule im westlichen zipfel Kanadas über ... beste lage auf einer insel an einem see und mit nur 200 schülern bevölkert aber mit rund um die uhr betreung durch die dorm eltern und auch den lehrern.

Und als i-punkt beschloss mein vater, dass wir die Sommerferien über eine tour durch die USA machen, um mich am Ende bei meiner Schule abzuliefern. Als Bonus wurde meine Freundin eingeladen mit zu kommen. zu dem Zeitpunkt hatten wir uns real nur alle 2-3 monate sehen können.


kurz gesagt, mit 15 hatte ich eigentlich nur die vage vorstellung, irgendwann mal irgendwo im ausland zu studieren, wie es mein vater tat. durch das zusammentreffen mit diesem counselor, wurde daraus bald ein schon eher konkretes ziel.


tja, aber für diesen sommer 2017 war das prägendste ereignis, mit familie und freundin zusammen zu sein. meune freundin und ich teilten uns immer ein zimmer, waren ganz ein pärchen, und hatten unsere streitereien, schmollzeiten, auszeiten und versöhnungen.

und sind immer noch zusammen.

und vielleicht wäre das alles nicht so gekommen, hätte ich nicht mit diesem berater gesprochen. das hat etwas von diesem chinesischen schmetterling und den sturm, dessen flügelschlag am anderen ende der welt entfacht.
 
Zuletzt geändert:
Wenn ich schon nicht pennen kann, kann ich ja ein Thema vermüllen :p.

Die Schulzeit ab der 5. Klasse hat mich...stark in eine doch eher negative Richtung geprägt. Ich weiß nicht, ob meine Erinnerungen zu rosa-rot angehaucht sind, aber im Kindergarten und in der Grundschule hatte ich ganz gut Anschluß gefunden und kann mich an viel Spaß erinnern. Was mich damals prägte, war maximal mein cholerischer Sportlehrer, der meinte, ich wäre das Unsportlichste, was ihm je passiert sei 🤷‍♀️. Sport war im Kontext von Schule ein rotes Tuch für mich und sollte auf dem Gymnasium ein wichtiger Ansatzpunkt für Mobbing werden. Von diesen Ereignissen träume ich Jahre später noch.
Hatte ich anfangs nur das Image, unsportlich und ein Streber zu sein, hielt hinterher eigentlich alles als Pseudo-Grund her. Dass man ein Außenseiter ist, der total schnell verunsichert ist und eigentlich einfach nur seine Ruhe möchte, leuchtet da wohl ein. Es machte unheimlich fertig, ständig als fett, hässlich, ekelhaft, langweilig etc. pp. betitelt zu werden, zum Teil auch vor Lehrern und ohne Verteidigung jeglicher Art. Irgendwann hat sich das so eingebrannt, dass man aufpassen muss, nicht zu misstrauisch zu werden, wenn jemand positive Dinge über einen sagt. Ich neige noch immer dazu, vielleicht sogar mehr als damals. Ich glaube, viele meiner jetzigen problematischen Situationen im sozialen und emotionalen Bereich basieren auf den damaligen Verhältnissen.
Ich hätte mir so sehr Freunde gewünscht, die nicht nur online zu finden sind. Ich hätte auch gerne mal ein Date gehabt, aber nein, wenn ich jemanden toll fand, war das eine Beleidigung und gipfelte in noch mehr Mobbing. Ich habe keinen Plan von Freundschaften - Aufbau und Pflege. Ich hätte gerne mal eine kleine aber feine Auswahl an Freunden, vielleicht sogar "nur" einen guten Freund, aber ich stehe da und weiß davon so viel wie eine Kuh vom Sonntag.
Mein wegweisendes Problem ab sofort: Durch Veranstaltungen von insbesondere einer Band kam ich dazu, zumindest vor Ort und für ab und ab Kontakte zu knüpfen. Wenn ich unterwegs war, dann habe ich Feigling mich überwunden, Leute nach Wegen zu fragen etc. - ein Meilenstein für mich. Für mich kann der Kack auf unbestimmte Zeit jetzt nur ein enormer Rückschritt sein für die soziale und emotionale Entwicklung, eventuell ohne Möglichkeit der Korrektur. Ich lebte seit 1,5 Jahren von Event zu Event, mal überspitzt gesagt. Da waren dann meine "Quasi-Freunde" und ich fühlte mich endlich mal "normal". Nicht zu vergessen die Abhängigkeit von meinem Ich-wünschte-er-wäre-es-Freund: Sehe ich ihn öfter und kann ich auf feste Termine setzen, an denen man sich sieht, dann kann ich mich durch den Rest irgendwie besser winden. Ich muss doch eine Art Illusion haben, an die ich mich klammern kann. Es kann ja als Alternative zu "kein Freund" dienen, aber eben nur unter zu leicht von oben zu verbietenden Umständen. Nimmt man mir das, bleibt da meist nur ein Häufchen Elend. Ich packe es psychisch einfach nicht, nicht zu wissen, ob/wann man sich nochmal sehen wird. Da blockiert fast alles in mir. Ich kann nicht nur mit Bildern und Videos leben, ganz ohne auch nicht. Schlimmer wird es nur, wenn ich wieder an den Tag denke, an dem mein Pferd fast gestorben ist... Alles mit Tieren und meinen paar Leuten da ist ganz dünnes Eis, weil das meine wenigen Dinge sind, die Halt geben. Ich drehe Stand jetzt komplett am Rad und garantiere für nichts, schließlich wird das so weiter gehen. Das Wissen, dass ich wichtige Leistungen unter widrigen Umständen erbringen werden muss (müssen enorm viele ständig, ich weiß, aber fühle mich nicht besser dadurch, also gerade nicht relevant), bevor ich meine Kontakte ganz evtl. (falls da alle Zeit haben) erneut sehe, ist das I-Tüpfelchen. Es geht einfach nicht. Ich bekomme Herzrasen, Heulattacken und Wut und an Produktivität ist nicht zu denken. Mir tun alle Leute so leid, die psychisch angeschlagen sind und sozial-emotional auf solche "Nebensächlichkeiten" angewiesen sind und die ggf. nicht ernst genommen werden damit.
Natürlich denke ich an zusätzliche belastende Dinge, die zu diesem Zustand beitragen - etwaige einschneidende Verluste geliebter Wesen. Besonders der Tod meiner Lieblingsoma 2015 kickte richtig, weil da der meines Opas 2008 aufgewühlt wurde und ich da schon eine ganz andere Sichtweise hatte. Unverweigerlich frage ich mich, was geblieben ist, was als nächstes genommen wird und wie ich am Ende alleine ausharren können soll - äußert sich halt in Form von emotionalen Ausbrüchen bei nicht gegebener Gewissheit etc.
Ich bin schon ein Jammerlappen, ja, aber ich kann nicht alles in mich stopfen und schauspielern. Im Nachhinein habe ich wegen des Mobbings damals viel zu wenig nach außen gelassen, was sich nun teils unangebracht entlädt.
 

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