Hey DevilMayCare,
erst mal ist es schon eine gute Ressource, dass du in dringenden Fällen Ansprechpersonen hast! Natürlich verstehe ich aber, dass es ein mühsamer Prozess bis zu einer Diagnose ist. Ich mag dich da ermutigen, auf jeden Fall dran zu bleiben, auch wenn es viel Energie kostet.
Du fühlst dich als "die Blöde", weil es dir oft nicht gut geht und du das Gefühl hast, dass du die Anforderungen deiner Eltern nicht erfüllen kannst. Da finde ich es ganz wichtig, dass du bei dir bleibst und versuchst, liebevoll mit dir umzugehen. Es darf dir auch mal schlecht gehen und du musst nicht permanent funktionieren, das ist einfach nur total menschlich.
Was du in Bezug auf die Arbeit deiner Mutter beim Tierschutz schreibst, verstehe ich nicht so ganz. Vielleicht kannst du es noch mal genauer beschreiben?
Viele Grüße!
Aktuell sieht es so aus, dass ich min. 6 Monate warten muss, bis man seitens der Fachambulanz einen Termin vorschlagen wird. Je nachdem, wann sich und was sich für eine Diagnose ergibt, kann ich erst dann richtig weiterplanen, was Hilfsangebote betrifft.
Der Herr, der das mit seinem Verdacht ins Rollen brachte, kann mir notfalls zuhören und neutralen Rat geben, aber da er nichts festlegen kann, kann er da nicht weiter und langfristig behilflich sein.
Wenn es "nur eine Phase" wäre, wären alle Seiten da sicher gnädiger. Aber gerade mein Vater sieht meinen Zustand der letzten 2 Jahre bloß als immer weitere Zuspitzung von Tendenzen, die nicht sein dürften - Unselbstständigkeit, Unsicherheit, Unzufriedenheit im Sozialen und in der Folge oft Untätigkeit. Andererseits hat er da meiner Ansicht nach eher als ich den Anspruch, dass z. B. ein Therapeut in kürzester Zeit bewirken können soll, dass ich einfach funktioniere und nicht so "komisch" bin. Teils entnahm ich belauschten Äußerungen, dass er von der Vermutung des Therapeuten nichts hält, seine Kompetenz somit anzweifelt. Andererseits meinte er ja, ich sollte mir Hilfe holen und es abklären - irgendetwas ist da nämlich, ganz sicher. Man unterstellte mir, dass mein Gang zum Arzt und Therapeuten nur ein Vorwand sein soll. Letztlich erwartet man also exakt, dass ich normal ticke, obwohl man mir ja implizierte, dass ich genau das nicht tue.
Mein Vater zeigt sich stets wenig begeistert, wenn meine Mutter teils spontan noch ausrückt, um z. B. eine kranke Katze einzufangen. Gerade dann, wenn er dann befürchten muss, z. B. zu spät etwas vom Einkauf mitgebracht zu bekommen. Es ist nicht so, dass dadurch andere Unternehmungen unserer Familie wegfallen würden. Ich verstehe nicht, wieso er uns - ich komme öfter mit - anscheinend nicht recht gönnt, noch für die Tiere unterwegs zu sein. Unsere Interessen und Wahrnehmungen sind extrem unterschiedlich, deswegen knallt es hier so oft.