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Outings - Eure Erfahrungen (1 Viewer)

DevilMayCare

had some (famous) last words
Beigetreten
21.05.18
Beiträge
12.558
Hey,
sorry, falls es das Thema doch schon gibt...
Habt ihr euch schon vor Leuten geoutet? Wenn ja, bei wem und wie wurde es aufgefasst? Bedurfte es Erklärungen für das Verständnis des Gegenübers? War es eine Erleichterung oder etwas, das bereut werden würde? Was sollte beim nächsten Mal anders...
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Bei mir kam Mal ein Schützling an und meinte relativ spontan "Du...? Ich glaub ich bin schwul." Und ich fragte dann nur "Ja und...? Hast du da ein Problem? Oder ein Bild?"
Da zog er direkt das Handy und zeigte mir Bilder vom Schwarm und wir tratschen dann über gefärbte Haare.
Also sein Schwarm war ein eher unbekannter Schauspieler und der hatte gefärbte Haare und besagter Zögling wollte sicher seit nem Monat die Haare auch so haben.
Da wusste man dann ja warum.

Ob er eher vorbildhaft schwärmt oder in der Tat amouröse Gefühle hat, weiß ich nicht und wusste er halt auch nicht so.
Aber dadurch, dass ihm klar war, dass es mir Peng wäre, konnten wir da ganz offen schnacken. Das fand ich niedlich.


Ganz andere Situation:
Wir hatten nen lgbt-Workshop gehabt (damals noch ohne qi+) und ich wollte wissen, was die da so machen.
Ich war relativ überrascht, weil auch durchaus über quer, cis etc geschnackt wurde, aber ich meine nicht über Asexualität/Aromantik.
Und die kannten das wohl auch eher nicht oder halt kaum.
Und als Betroffene hab ich dann da halt etwas ausgepackt und stieß dabei halt eher auf Unverständnis. (Also nicht negatives Unverständnis, sondern eher, es überstieg zu der Zeit deren Hirnkapazität, sie konnten es mental noch nicht erfassen)
Ich glaube schon, dass es für viele schwer zu verstehen ist, dass man einfach nicht Liebt, einfach, weil es so ein riesiges Thema in unser Gesellschaft ist.
 
Ich bin bei meinen Eltern und meinen Bekannten geoutet. Im Grunde ist's allen total egal :). "Ich weiß zwar nicht, wie sich das anfühlt, aber es ist okay" ist 'ne normale Reaktion. Tatsächlich wussten einige das korrekt einzuordnen.
Mein Vater tut sich damit schwer. Er hat mir zu verstehen gegeben, dass ich toll finden kann, wen ich will, aber er hat schon blöd gefragt, was ich denn dann von D. möchte und wenn ich so ticke, könnte ich ja in 'ne Mädels-WG ziehen. Das mit den verschiedenen Ebenen von Anziehung scheint für ihn schwierig zu sein. Als ich's vor 2 Jahren schon mal angesprochen habe, kamen Bullshit-Bingo-Antworten wie "Aber wenn da Liebe im Spiel ist" oder "Woher willst du das wissen? Schließ doch nicht alles kategorisch aus." Ich fühle mich damit nicht ernst genommen von ihm bzw. eher so, als würde er sich wünschen, es wäre anders :(.
Ein Outing, das ich bereue: das vor meinem Crush D., weil's einfach unpassend und unnötig war. Wenigstens war er keiner, der mir einreden wollte, dass es das nicht gibt. Er hat sich's kurz erklären lassen und er meinte, er hätte die pride flag dazu noch nie gesehen, fertig. Bestenfalls hat er's wieder vergessen. Ich habe mich davor gehütet, ihm zu erklären, dass ich Leute dennoch anziehend finden kann - ihn z. B. :p .
 
"Woher willst du das wissen?" Ist immer so ne geile Frage.
"Woher willst du wissen, dass es anders ist?"


Oh, ich erinnere mich noch an Grundschule und Anfang weiterführende Schule, weil ich oftmals eher mit Jungs befreundet war. Der Zickenkrieg war mir immer irgendwie drüber. Und da wollten mir die Mädchen einreden, dass ich ja in mindestens einen, wenn nicht alle Jungs verliebt sei. Auch von den Erwachsenen hieß es oft "ihr seid wie ein altes Ehepaar."
Nervig. Einfach nur nervig.
 
Ich habe meinem Vater daraufhin auch gesagt, dass ich verstehe, dass die Mehrheit so nicht empfindet, aber dass ich es schade finde, das anzuzweifeln. Ich sage dann auch gerne, dass ich ja auch keinem seine sexuelle Anziehung abspreche, auch wenn ich nicht weiß, was das sein soll und ich's offensichtlich nicht empfinde.
 
Ich bin diesbezüglich sowas von entspannt und Vorurteile sind mir vollkommen fremd. Ist doch jedem seine eigene Sache und damit muss jeder selbst zurecht kommen.
 
Ich bin diesbezüglich sowas von entspannt und Vorurteile sind mir vollkommen fremd. Ist doch jedem seine eigene Sache und damit muss jeder selbst zurecht kommen.
Ouh, kurz dachte ich, das wäre der Maskenthread und fand deinen Post uncool, weil ich dachte, du trägst keine Maske und dir ist egal, was andere davon denken.
So im richtigen Threadkontext find ich das aber sehr gut! :D
 
In meinem minimalistischen Bekanntenkreis ist's auch absolut normal, bi oder genderfluid oder sonst etwas zu sein und in jedem Fall zu unterstützen, dass jeder da frei für sich entscheiden können darf :). Ich hab's meist einfach beiläufig erfahren und es ist schön, dass dies kein Problem darstellt.
 
Ouh, kurz dachte ich, das wäre der Maskenthread und fand deinen Post uncool, weil ich dachte, du trägst keine Maske und dir ist egal, was andere davon denken.
So im richtigen Threadkontext find ich das aber sehr gut! :D
...hier gibts nen Maskenfred?
 
...hier gibts nen Maskenfred?
Japp, den hier:
 
Mich hat heute ein sehr charmanter Kerl als "Roboter" beleidigt, weil ich kein Interesse an bestimmten Filmchen und so habe. Herrlich. Genau das, was ich psychisch gerade aktuell benötigt habe.
 
...also jmd als "Roboter" zu bezeichnen, nur weil der keine bestimmten Filmchen schaut, ist mir auch neu.
 
Also in meinem Bekanntenkreis hat sich jemand als schwul geoutet. Wurde von den meisten aber ganz locker aufgenommen, wenn es so ist, dann ist es halt so. Mächtig Rückhalt hat er sowieso von seinem jüngeren Bruder und seinen Eltern. Viele hatten es eh schon irgendwie geahnt.
 
Manchmal frage ich mich auch, ob zumindest außerhalb meiner Familie ein Outing notwendig gewesen wäre. Aber ich glaube schon, dass es manche meiner Reaktionen erklären kann.
Ich sollte trotzdem besser überlegen, wem ich das wo sage. Das mit meinem ehem. Crush war schon schräg - wir sehen uns einfach nie wieder, er weiß unnötig so etwas über mich. So etwas darf nicht mehr passieren. Wenn mich keiner fragt, dann werde ich es real nicht mehr ansprechen.
Um aber wirklich einen besten Freund mit Hoffnung auf romantische Gefühle nach besserem Kennenlernen zu suchen, finde ich es wichtig, gezielt unter Gleichgesinnten zu suchen. Da findet man ungeoutet ja wohl kaum die Nadel im Heuhaufen.

Eine Reaktion auf meine Sexualität im alten Forum wird mir nie aus dem Kopf gehen: "Dann reicht dir ja ein schwuler bester Freund." Nö. Wieso auch?
 
Manchmal frage ich mich auch, ob zumindest außerhalb meiner Familie ein Outing notwendig gewesen wäre.

Ich habe durch meine "Sexualität" gelernt, damit klar zu kommen,mit Leuten die man im realen Leben kennt, nicht über so etwas zu sprechen. Einfach weil es nur alles komplizierter machen würde.

was, wen und vor allem welches Geschlecht man toll findet sagt nichts über einen aus. Und sollte man nicht jemandem erlaubt haben, einen zu verkuppeln geht es auch niemanden was an und ist für niemanden von Bedeutung.

Dementsprechend ist für mich fast jedes Outing faktisch nahezu unnötig.

Wobei man natürlich dazu sagen muss, dass kein Outing wirklich unnötig ist, wenn es einem hilft, besser mit sich selbst klar zu kommen.
 
Also naja mein outing war mit 18 und die erste person bei der ich mich geoutet habe war meine Schwester.. Dann habe ich mich bei meinem Eltern geoutet, mein Vater hat recht wütend reagiert
Mittlerweile habe ich keinen Kontakt zu meinen Eltern mehr weil sie damit nicht klar kommen das ich seit dem 01.12.19 glücklich mit meinem freund zsm bin und sie mir immer wieder einreden wollten das er mir sachen einredet..

Meine Freunde aber stehen alle hinter mir und haben sich für mich gefreut als ich mich geoutet habe
 
Also naja mein outing war mit 18 und die erste person bei der ich mich geoutet habe war meine Schwester.. Dann habe ich mich bei meinem Eltern geoutet, mein Vater hat recht wütend reagiert
Mittlerweile habe ich keinen Kontakt zu meinen Eltern mehr weil sie damit nicht klar kommen das ich seit dem 01.12.19 glücklich mit meinem freund zsm bin und sie mir immer wieder einreden wollten das er mir sachen einredet..

Meine Freunde aber stehen alle hinter mir und haben sich für mich gefreut als ich mich geoutet habe
Tut mir echt Leid mit deinen Eltern. Ich hoffe, deine Freunde können dir aber genug Halt geben. Und ich freue mich, dass du einen guten Partner gefunden hast. :)
 
Tut mir echt Leid mit deinen Eltern. Ich hoffe, deine Freunde können dir aber genug Halt geben. Und ich freue mich, dass du einen guten Partner gefunden hast. :)
Danke,
Ja meine Freunde können das sogar sehr gut, ausserdem bin ich immer bei meinen (ich sage es jetzt mal so) Schwiegereltern willkommen und wohne dort zurzeit sogar
 
Ich hab bei manchen Leuten 5 "Outings" hinter mir. Ich zähle dazu alle dinge die stark Vorurteils belastet sind. Für mich macht es keinen großen Unterschied ob ich mich als das eine oder das andere oute. Der Stress und die Angst vor Ablehnung sind immer die selbe. Bei den letzten beiden sogar noch mehr als bei den ersten Punkten. Bei mir wären die Dinge das das ich Autist*in bin, zuerst das ich Schwul bin, dann im weiteren Findungsprozess das ich Pansexuell/romantisch bin, dann das ich Kinky bin und jetzt erst nach längerem struggle das ich Nicht Binär bin.
Ich bin mit allem öffentlich geoutet, d.h. wenn es im Gespräch dazu kommt oder mich jemensch fragt, oute ich mich und wer´s nicht wissen will fragt einfach nicht danach.
Das war mal anders. Gerade mit der neuen aufregenden Erkenntnis das ich Gay bin hat mich früher unter Druck gesetzt mich zu outen, weil ich das Gefühl hatte etwas zu verheimlichen. Hat sich mittlerweile sehr gebessert. Gut zugegeben wenn eins das Flaggen zeigen auf Kleidung oder so als Outing sieht dann vermutlich immer noch nicht XD aber ich denke nicht das eins Expression als Outing sehen kann.
Als erstes hatte ich mich vor meinen besten Freunden geoutet die das absolut nicht interessiert hat. Meine Eltern waren mit allem zum Glück auch mega accepting und so und es tut mir immer wirklich wirklich leid wenn andere Menschen nicht dasselbe haben. Es kamen hier und da ein paar Fragen auf aber das war`s.

Erklärungen hat es fast immer gebraucht. Vorallem bei so dingen wie Autismus, Trans*identität und Kink gibts halt absolut viel Fehlinformation und Vorurteile. Ich weis nicht wie oft ich schon erklären musste das ich NICHT wie Rainman bin und das die Vorlage, Kim Peak; auch garkein Autist war und das der Film irgendwie auch wieder den Ableistischen Retter*inkomplex befeuert ´:D naja. Aber ich hatte bisher noch nie *schlechte Erfahrungen*
Bei mir war das zum Glück immer.. sehr Moderat. Kann sein das das auch damit zusammenhängt das ich mich viel mit Leuten umgebe die schon von Natur aus toleranter sind. Vor ein paar Jahren stand ich mal in einem Kreis von ca 10 Leuten zusammen und wir haben festgestellt das keins von uns *nicht* queer ist.

Es war bisher immer eine Erleichterung. Ein Outing bedeutet immer das eins sich nicht mehr Verstecken muss. Und vor allem das Leute die eins potentiell gefährlich werden können ausgesiebt werden. Es gab ein paar Situationen die halt so waren das ich dann wusste das ich mich von der Personengruppe lieber fern halte und so.

Ich war auch schon "Empfänger*in" aber für mich hat sich nie was geändert. Überraschungen waren schon teilweise dabei aber nie irgendwas was Schlimm gewesen wär. Ich freue mich meistens über das Vertrauen.
 

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