Geht das überhaupt? So wie ich die Begriffe verstehe schließen die sich aus.
Denken die Leute in Kanada genauso wie die in USA?
Das geht sehr wohl, wenn man den Liberalismus auf gesellschaftlicher Ebene (Menschenrechte, Bürgerrechte, ...) einordnet und Sozialismus auf wirtschaftlicher Ebene, welcher Gleichheit, Gerechtigkeit und Solidarität beinhaltet. In diesem Falle bedingen sich die beiden Ideologien ja sogar, mehr oder weniger.
Heutzutage wird in DE aber Liberalismus nur noch auf den Neoliberalismus bzw. Wirtschaftsliberalismus der FDP bezogen, der im Grunde nur für wirtschaftliche Freiheit steht. Die daraus entstehende Ungerechtigkeit widerspricht ja sogar der klassischen Idee des Liberalismus, da die Menschen abhängig und damit unfrei werden. Währenddessen wird "Sozialismus" immer auf stalinistische Systeme wie die DDR oder die anderen Ostblockstaaten bezogen, auch das ist zu ungenau und deckt nur eine Strömung der gesamten Ideologie ab.
Jetzt aber back to topic, also: Ich könnte mir gut vorstellen, dass einst ein linker Kandidat gewinnt. Dafür müsste sich aber auch die "Mitte" hinter diesen Kandidaten stellen. Das kann ich mir nicht so recht vorstellen. Die Propaganda und in gewisser Weise auch Verblödung, unter der die Amis für Jahrzehnte gelebt haben, hat da keinen geringen Einfluss. Als "Kommunist" bezeichnet zu werden (der Sanders ja keineswegs ist), ist quasi so, wie Bin Laden oder der IS-Kommandant persönlich zu sein. Das hat auch mit der Propaganda des Kalten Krieges zu tun, die da sehr deutlich ihre Spuren hinterlassen hat.
Ich persönlich würde es mir aber wünschen, wenn in den USA endlich mal wieder ein progressiver, vor allem aber ein sozialer Kandidat gewinnen würde. Dagegen scheinen die Amis aber immun zu sein, gerade auch, da Trump seine "Erfolge" sehr medienwirksam verkauft, auch, wenn es vielen in der (offiziell ja gar nicht existenten) Unterschicht und unteren Mittelschicht nicht spürbar besser gehen dürfte als vorher.