Ich habe mein Bedürfnis danach leider erst so richtig verspürt, seitdem man es besser nicht mehr hätte, obwohl es menschlich ist und irgendwie zum sozialen Grundbedürfnis gerechnet werden kann für die Mehrheit, zumindest eben in der einen oder anderen Ausprägung.
Ich wünschte, ich wäre wieder 13/14 und glücklich ohne jeglichen Körperkontakt von Leuten, die nicht meine Eltern sind. Aber gerade der mit dem Herrn, bei dem ich diese Anziehung spürte, macht es schwer, ein Leben ohne so etwas als denkbar zu empfinden.
Silvester saß ich zuletzt über Stunden mit jemandem zusammen, mit dem ich mich nett unterhalten habe. Man gab sich Dinge an, teilte sich eine Kekstüte, berührte sich versehentlich. Ich fühlte mich so viel zufriedener und lebendiger. Endlich fühlte es sich wieder richtig und vollständig an. Jetzt kickt die Einsamkeit mit ihren bedrohlichen Folgen wieder besonders. Ich hätte so ein Defizit, das ich nachholen müsste, bevor ich endgültig zerfetzt werde. Ich merke, wie ich mich permanent gestresst fühle, weil niemand mir einen Ausweg aus der Einsamkeit gibt. Gerade die kommenden Monate würde ich aber wöchentlich jemanden brauchen, der sich real mit mir abgibt. Die Luft wird sonst dünn. Einsamkeit bewirkt Angst, Stress und massig Tränen und geht auch auf den Körper. Das redet auch kein Fachmann raus, es ist einfach so. Ich brauche real mindestens eine andere Person als meine Eltern, sonst bessert sich nichts. Ich habe aber niemanden mehr, den ich fragen könnte - geht halt keiner drauf ein, also leide ich weiter. Ich hoffe, andere Leute können wenigstens gesundheitlich in der Hinsicht unbedenklicher leben.