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Das deutsche Schulsystem (1 Viewer)

deshalb gibts im odw.kreis die private schule ohne noten,
 
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odw?
Schreib doch bitte mal nicht-gängige Abkürzungen aus, erspart das Nachfragen 😅

Komplette ohne Noten finde ich falsch, eine gewisse "objektive" Bewertung braucht man bei den Mengen an Menschen schon. Auch für eigenes Feedback. Optimal wären natürlich ausführliche, individuelle Gespräche. Dann bräuchte der Tag aber wirklich 50 Stunden oder mehr :x
 
Deswegen auch in Anführungszeichen.
Komplett objektiv klappts eh nicht, wo Menschen involviert sind.
Aber sie stellen dennoch eine gute Ausgangs-/Verlgeichsbasis dar.
 
ach, die investitionsfaulen arbeitgeber sollen das doch gefälligst selbst herausfinden.

an meiner letzten schule in (D) bestand der unterricht weitestgehend schon aus selbststudium in gruppen. Das ging sogar soweit, dass gruppen unterricht in ihrem themengebiet hielten, was immer in der letzten woche des monats oder einer projektperiode stattfand. und sie erarbeiteten auch den abschliessenden test und führten die bewertung aus. der lehrer überprüfte das jedesmal korrigierte und segnete es ab, damit es offiziell wurde. war ziemlich ungewohnt such da einzufinden, aber am ende die beste vorbereitung auf die neue schule, die fast nur noch auf selbststudium basiert, allerdings ohne dass schüler nun tests selbst erstellen und benoten.

und von meinen college-kursen her ist das so ähnlich. denk mal, an der uni ists dann auch nicht anders
 
Meine Englisch und Bio-Lehrerin hat es damals gemacht bei Projektarbeiten und großen Arbeiten, dass sie eine Din-A4 Seite geschrieben hat, wie sie die Arbeit bewertet und darunter stand dann die Note.

Aber sie hat auch regelmäßig Tests geschrieben, machmal mit Note, manchmal ohne, so hatte man ständige Rückmeldung über den lernstand und sie hatte viele Noten, sodass sie sich das auch ein bisschen zurechtmauscheln konnte.
Und den rest, was ich schreiben wollte, habe ich vergessen. ^^'
 
manchmal hilft meditieren sich zu erinnern, falls man das will. gabs sogar mal als notenfreies unterrichtsfach, was einige, ehrgeizige schüler nicht wussten und sich als versager fühlten, weil sie das ziel, sich völlig zu entspannen, nicht erreichten, weshalb sogar eine mutter erschien, um sich zu beschweren, dass die leiterin des kurses unfähig sei ihrer tochter autosuggestion beizzbringen oder sowas.
 
Leider sind diese großen Projekte im Selbststudium zeitlich und vom Aufwand her halt oft nicht übers ganze Schuljahr bzw. den ganzen Schulstoff möglich, wenn man auf "normale" Schulen geht.
Zumal manche deutlich langsamer selbst lernen als andere oder einfach mehr (oder eben weniger) Anleitung brauchen.
 
das einige langsamer lernen, andere schneller, sollte selbst für öffentliche schulen kein problem sein. man müsste sie nur entsprechend organisieren. nur da denken dahinter muss sich ändern, und zwar sehr gewaltig.

aber ich gebe zu, meine schule ist schon von der zahl der schüler und deren zahlenden eltern eine ausnahme.

200 students max auf dem akten, und derzeit 400 max auf dem neuen, zweiten campus. aber selbst die 400 students sind trotzdem rundum betreut, auch von lehrern, zumindest soweit sie auf dem campus leben, bzw von zuhause, und von sich aus, video-chats nutzen.

und gerade ab dem zehnten jahrgang wirst du besonders betreut, wenn es in richtung abschluss geht. du hast deinen persönlichen barater, der im grunde dich managed, was deine aktuellen leistungen beruflichen perspektiven betrifft. und wenn du ein emotionales tief oder sonstige schulische und private probleme hast, hilft er oder sie dir auch da weiter, schaltet verwaltung, eltern, psychologe ein, oder wer oder was sonst am besten weiter hilft.

du wirst auch besonders gecoached wenn es darum geht, dich bei colleges oder unis oder um scholarships zu bewerben. eventuell nimmt der counselor sogar den erstkontakt auf usw. die haben weltweit sehr gute kontakte zu den verschiedensten einrichtungen, organisationen usw. und praktisch sonst nichts anderes zu tun.^^

in jedem fall kommst du nicht unvorbereitet an deinem college oder an deiner uni an, du weisst, was man dort von dir erwartet, erfüllst deren anforderungen, hast dort sofort persönliche ansprechpartner usw. der übergang ist fliessend.

auch kannst du eventuell von den beziehungen ehemaliger dort profitieren. da gibts auch ein vermitteltes coaching und netzwerk, so dass du gewisse beziehungen nutzen kannst wenn bedarf besteht. auch das läuft über deinen counselor.

vor allem eine solche art betreuung macht wohl den erfolg von schulen wie der meinen aus. die meisten aus meinem jahrgang haben bereits stipendien-zusagen in der tasche und werden sehr wahrscheinlich an der uni/college ihrer wahl eingeschrieben. und dabei sinds noch monate hin bis zum abschluss. das konfuse ist, meine schule nennt sich nicht mal prep school.
 
Sowas wäre natürlich der Idealfall. Aber wie du ja selbst sagst, ist das eine Ausnahme und nur einer eher "privilegierten", zahlenden Schicht vorbehalten.
Die ganze individuelle Betreuung, Coaches, etc. wäre rein zahlenmäßig für alle Schüler und das auch noch kostenlos schlicht utopisch.

Am Ende ist es alles eine Frage des Geldes und (damit verknüpft) auch die Verfügbarkeit.

Das jetzige System für die Allgemeinheit mag nicht perfekt sein, aber für die Mehrheit passt es. Ist quasi wie diese 80/20-Regel. 80% der Arbeit lassen sich in 20% der Zeit machen. Übertragen auf die Schule bedeutet dies, dass die letzten 20% "Arbeit" bzw. perfekte Ausbildung halt auch deutlich mehr Ressourcen (Lehrer, anderes geschultes Personal, Geld) brauchen und das leider nicht im Verhältnis steht, wenn man alle Menschen miteinbezieht.

Ich habe im Übrigen auch meine Wunschuni wählen können und war auch Stipendiant, trotz normaler Schule^^
 
Gratuliere!

Ich bleibe trotzdem dabei, man muss nicht allzuviel aufwand betreiben, finanziell und logistisch, um eine höhere individuelle betreuung auch an öffentlichen schulen zu ermöglichen. Vieles liesse sich zB auch mit Teilzeitstellen von Fachleuten im Ruhestand, temporär oder in rente, machen, wenn man unbedingt geld sparen will. aber vor allem ein totales umdenken, was investition in die zukunft bedeutet und vor allem nicht an vorgaben investitionsfauler wirtschaftsunternehmen orientiert. wenn man sie schon nicht verstärkt in die pflicht nehmen will, was die allgemeine ausbildung der jugend eines landes betrifft, kann man so sicher leute anheuern, die durch praxiserfahrung und vllt natürliches engagement, relativ billig bei den schülern wieder mehr begeisterung am unterricht in bestimmten fächern wecken. könnte aber auch für zusätzliche psychologische und sozialpädagogische betreuung gelten. Vor allem denke ich, sollten schüler nicht mit unsinnig viel wissen vollgestopft, sondern von der grundschule an bereits zum selbständigen lernen erzogen werden. Auch hier kann man auf resourcen unter den schülern zurückgreifen, wo das idealmodell das ist, das ältere schüler jüngere betreuen und helfen usw. An meiner letzten deutschen schule erwähnte ein Tutor/Lehrer, dass zB an vorherigen letzten schule in Frankfurt ein seit jahren erfolgreiches konzept gewesen sei. Und das war wohl auch eine öffentliche, nicht gerade kleine gesamtschule. Damals noch ein integrierte GS.
 
Bildung ist halt Aufgabe der Länder und nicht des Bundes. Wieder so ne Sache, wo ich mir denke, dass das eigentlich nicht angehen kann.

Weil den Bundesländern ihre zumindest stückweise Eigenständigkeit gewahrt bleiben soll.
 
Aber was bringt das im Rahmen der Bildung?

Man kann von Bundesseite aus sagen "Im Bildungsplan ist im Rahmen von Geografie in Klasse xy Bundeslandeskunde vorgesehen"

Aber dass ein Abitur in Schleswig-Holstein mehr wert ist, als in Hamburg, und das auch, wenn die Schulen quasi direkt nebenbeinander stehen, das kann ich nicht verstehen.
 
Aber was bringt das im Rahmen der Bildung?

Wenn es gestattet ist, hole ich ein wenig aus, denn ursächlich mag der existierende Föderalismus (die größtmögliche, weitestgehende Eigenständigkeit der Bundesländer) in der Entstehungsgeschichte der BRD begründet sein.

Ziel war es, dass in den den Ländern zugestandenen Kernkompetenzen eben nicht mehr von einer zentralen Stelle ganz oben (=dem Bund/der Bundesregierung) in alles "hineingepfuscht" werden kann.
Den Ländern wurden Bereiche zugestanden, die sie grundgesetzlich geschützt (es gibt selbiges auch für Kommunen oder ebenso Gesetzgebungskompetenzen der Länder im GG) in Eigenregie und ohne größtmögliche Einmischung des Bundes ausüben können, dürfen und sollen.
Dazu zählen u.a. Innere Sicherheit und auch Bildung.

Es bringt in der Bildung, dass die Länder ihre Lehrpläne großteilig selbst gestalten und die Lernziele festlegen können.
Negativer Begleitaspekt ist die Tatsache, dass es heute Länder gibt, die 1er-Abis beinahe inflationär vergeben......und ob der Leistungsstand dieser Absolventen durch die Bank weg mit bspw. dem aus Bayern verglichen werden könnte, mag man anzweifeln.

Letzten Endes ist jedes vom Menschen gemachte System nur so gut (oder fehlerbehaftet) wie der Mensch, der es geschaffen hat.
 
ich finde, es sollte eine art "Bundesgymnasium" geben. dort ist das anforderungsniveau für alle in allen bundesländern gleich. so sind solche unfälle wie berliner abiturienten in zukunft vermeidbar. das ist zwar schön, dass die länder ihre kompetenzen selbst festlegen können, aber zielführend ist das nicht. die schüler werden faktisch einfach immer dümmer. das ist einfach fakt. so ein problem kann man nicht mit gut zureden lösen sondern nur mit harten maßnahmen. ich denke, ehrgeiz, fleiß und disziplin sind dinge, die der jüngeren generation einfach irgendwie verloren gegangen ist. es wurde einfach nicht mehr so vermittelt, wie das bei unseren eltern der fall war. die generationen werden immer verweichlichter und irgendwann kriegen wir alle die quittung dafür, dass wir so fahrlässig waren.
 
Die Generation davor trägt allerdings auch Mitschuld. Falsche Erziehung? Ich mein, selbst Eltern klagen mittlerweile Noten ein, wenn sie denen nicht passen... 🙄 Hauptsache das Kind aufs Gymnasium zwingen wollen, mit Ach und Krach.
Dass man auch mit einer anderen Schulart Erfolg haben kann und danach ebenso noch zum Abitur kommt, checken irgendwie die wenigsten.
 
Ich bin unter anderem sehr begeistert vom Waldorfprinzip.
Ich arbeite Momentan mit einigen Leuten und Kindern, die auf eine Waldorfschule gehen/gegangen sind und finde das sehr angenehm und bin richtig begeistert.

Es ist halt sehr lebensnah und Lösungsorientiert, dabei aber auch stark auf soziale Stärken gerichtet und Ressourcenorientiert.

Einerseits ist das staatliche Schulsystem zu starr, andererseits halt auch zu locker..?
Sprich jedes Bundesland kann sein eigenes Süppchen kochen, aber Abitur und Abitur sind gar nicht miteinander vergleichbar. Wie es mit ESA und MSA aussieht, weiß ich nicht.

Ziel war es, dass in den den Ländern zugestandenen Kernkompetenzen eben nicht mehr [...] in alles "hineingepfuscht" werden kann.
[...]
Dazu zählen u.a. Innere Sicherheit und auch Bildung.

Es bringt in der Bildung, dass die Länder ihre Lehrpläne großteilig selbst gestalten und die Lernziele festlegen können.
Negativer Begleitaspekt ist die Tatsache, dass es heute Länder gibt, die 1er-Abis beinahe inflationär vergeben......und ob der Leistungsstand dieser Absolventen durch die Bank weg mit bspw. dem aus Bayern verglichen werden könnte, mag man anzweifeln.

Ich weiß, wie es begründet ist. Ich bezweifle aber, dass es im Rahmen der Bildung sinnvoll ist. Denn einerseits will man es einheitlich machen und zwischen den Ländern vergleichen, andererseits ist der Staat auch nur am meckern, weil es größtenteilst halt nicht so perfekt läuft.

Hier bei uns, werden jetzt Leistungsklassen gegründet.
Nicht nur, dass man Gemeinschaftsschulen gebildet hat und somit alle Schüler gemischt in einer Klasse sitzen hat (hat Vor- und Nachteile).
Jetzt sagen sie "wir haben 3 Klassen, daraus bilden wir zwei Kurse. 1. den Forderkurs 2. den Förderkurs."
Das sieht aus wie folgt: Kinder und Jugendliche, die schlechte bis mittelmäßige Leistungen haben kommen zusammen in einen Kurs. Den Förderkurs.
Schüler mit guten Leistungen kommen in den Forderkurs.
Dabei wird aus 3 Klassen zwei Kurse gemacht und man kann so eine Lehrkraft sparen. Dass es wesentlich mehr schlechte bis mittelmäßige Schüler gibt, wird hier einfach ignoriert.

Sprich man pfercht unmotivierte, frustrierte und halbwegs motivierte Schüler in einen zu kleinen Klassenraum und mindert dann auch noch den Betreuungsschlüssel.

Wie soll das funktionieren?
 

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