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Das deutsche Schulsystem (1 Viewer)

T tenerr schreib doch bitte einen Brief ans Kultusministerium Deines Vertrauens und geh uns hier nicht auf den Sack. Es löst keines der hiesigen Probleme, wenn man schreibt, Daundda ist aber alles besser, wenn man das dortige System nicht trivial auf DE übertragen kann. Ja in Estland wird viel in Bildung investiert und ja, sie sind uns in Methoden und Lehrmitteln kilometerweit voraus. Aber da stoppt Deine Argumentation - denn Du hast ja auch gar keine. Nutze doch mal Deine Energie und überlege, was man HIER ändern müsste, um es besser zu machen.

Investition in neue Technik ist wichtig aber wie Amphi schreibt auch nicht alles, wenn dann keiner damit umgehen kann.
An vielen Schulen wird heute einfach vorausgesetzt, dass Schüler in der Lage sind, vernünftige PowerPoint Präsentationen zu machen, ohne dass je vermittelt wurde, wie das geht. Die Lehrer haben es aber selbst nicht vermittelt bekommen, also wie soll das funktionieren? Die klassische Bildung ist wichtig, ja. Aber hey, wenn ich zum 3. Mal die französische Revolution durch nehme, muss ich mich schon fragen, ob ich 2x davon mich nicht vielleicht mit was Sinnvollerem hätte beschäftigen können.

Der Digitalisierungsrat ist m. E. grundsätzlich eine gute Idee, wenn er denn funktioniert, die notwendigen Mittel erhält und die notwendigen Freiheiten (und die richtigen Leute drin sitzen, immerhin haben sie den bekloppten Thelen draußen gelassen...).
Aber das wird am konservativen Denken der westlichen Welt scheitern. Nachhaltigkeit und Werte sind wichtig aber wenn uns andere rechts überholen, müssen wir mal anfangen uns Gedanken darüber zu machen, warum das so ist.
Ich glaube, es liegt an fundamentalen Problemen im System, die nur durch sehr radikale Maßnahmen zu lösen sind, wozu niemand den Mut hat, oder welche eben sehr lange in der Umsetzung dauern.
 
Das Schulsystem ist eine Katastrophe. Wir lernen Jahreszahlen, die wir nie wieder brauchen. Lernen alte Mathematik, schlechtes Deutsch, Englisch das keiner spricht, Biologie die überholt ist, Geschichte von Siegern geschrieben, Ethik die nur die eigene Überheblichkeit darstellt. Wer bereitet uns auf das Leben vor? Warum wird nicht gelehrt wie eine Beziehung geführt wird, was Liebe ist, Tod, Trennug, Schmerz? Warum werden wir nicht nach unseren Fähigkeiten und Neigungen gefördert und ausgebildet? Wer hinterfragt den Sinn des Lebens? Niemand kennt den Zweck warum wir hier sind und deswegen eiern wir durchs Leben. Ist es unser Ziel zu arbeiten um dann irgendwann in Rente zu gehen?
 
Alte Mathematik? Was soll das denn sein? Gerade Mathematik ist immer aktuell. Einmal bewiesen, immer gültig.
Für die "neuste" Mathematik muss man halt 'nen Master oder gar Doktor machen 😅

Jahreszahlen... Nun gut, nicht alles was man in Geschichte lernt, behält man auch. Trotzdem ist ein grundlegendes Verständnis und Einordbarkeit nicht verkehrt.

Englisch wird so gut wie überall gesprochen. In der globalisierten Welt funktioniert nichts mehr ohne Englischkenntnisse. Über die Aussprache mancher Lehrer lässt sich zwar streiten, aber die Grammatik und Vokabeln sind durchaus wichtige Bausteine.

Das andere lernt man halt privat kennen und daran zu wachsen. Bzgl. Liebe gibt es immerhin in Biologie den Sexualkundeunterricht, der einen Teil davon abdeckt.
Bzgl. Tod wird das meist in Religion/Ethik aufgegriffen.
Alles kann einem die Schule eben auch nicht beibringen, wenn man nicht noch mit 30 die Schulbank drücken will.
Nicht umsonst heißt es, man lernt sein Leben lang. Ein bisschen Selbstinitiative ist nie verkehrt. Man muss sein Leben auch außerhalb des Schulgebäudes leben.

Den Sinn des Lebens muss jeder für sich selbst herausfinden. Die Naturwissenschaften bieten Antworten auf die Fragen, wie sich es entwickelt, Ethik/Religion/Philosophie gehen dem "Warum" auf die Spur. Letztendlich gibt es nicht die Antwort. Jeder einzelne muss sie für sich selbst finden. Das Gehirn des Menschen ist zu vielem fähig, aber auch zu vielem nicht...
 
1. Was sind eure Verbesserungsvorschläge fürs deutsche Schulsystem? Keine Noten mehr für "Talentfächer" (Sport, Kunst, Musik); verbesserte Berufsberatung, kleinere Klassen, Bundeseinheitliches Schulsystem
2. Was nervt euch total an diesem? Dass durch zu wenig Lehrer eine individuelle Förderung der Schüler quasi unmöglich ist, aber dafür kann das System ja nichts.
3. Was findet ihr ganz gut so? Nichts.
4. Was sind die größten Brennpunkte im Moment? Lehrermangel, Mobbing
5. Wie findet ihr die Einteilung in verschiedene Schularten? Vollkommen fehl am Platz niemand kann in dem jungen Alter wissen ob er in Jahren mal studieren will oder so, das ist vollkommen dämlich.
 
Das Schulsystem ist eine Katastrophe. Wir lernen Jahreszahlen, die wir nie wieder brauchen. Lernen alte Mathematik, schlechtes Deutsch, Englisch das keiner spricht, Biologie die überholt ist, Geschichte von Siegern geschrieben, Ethik die nur die eigene Überheblichkeit darstellt. Wer bereitet uns auf das Leben vor? Warum wird nicht gelehrt wie eine Beziehung geführt wird, was Liebe ist, Tod, Trennug, Schmerz? Warum werden wir nicht nach unseren Fähigkeiten und Neigungen gefördert und ausgebildet? Wer hinterfragt den Sinn des Lebens? Niemand kennt den Zweck warum wir hier sind und deswegen eiern wir durchs Leben. Ist es unser Ziel zu arbeiten um dann irgendwann in Rente zu gehen?

Das Problem des deutschen Schulsystems sind in der Tat Standardisierung und Konformität, was sich trotz hochselektivem dreigliedrigen Schulsystems an unseren deutschen Schulen abzeichnet - dabei werden die Bildungsstandards so festgelegt, dass man jenen durch das Raster fallenden Schülern (seien es die Hoch- oder auch Minderbegabten, verhaltensauffälligen Schüler, gerade zugezogenen etc.) nicht gerecht werden kann, was meines Erachtens nichts mit den an den Schulen vermittelten Themenbereichen zu tun hat, da von alter Mathematik prinzipiell nicht die Rede sein kann, Mathe ist immer aktuell - die Grundlagenvermittlung hier ist entscheidend als Vorbereitung für etliche Studiengänge, aber auch für zahlreiche Ausbildungsberufe, in denen du ohne Geometrie, Algebra und Vektoranalysis nicht einen Schritt vorankommst.
Gerade in Geschichte und Ethik befasst du dich im Rahmen zahlreicher Schriftstücke mit entsprechenden moralischen Prinzipien, wo der moralische
Partikularismus in deutschen Schulen häufig differenziert betrachtet und in Frage gestellt wird, auch wenn es Pädagogen geben mag, welche sich mit der Annahme einer objektiven Vergangenheit nicht ganz zu arrangieren vermögen; das gängige Handwerkszeug einer schriftlichen Argumentation auf sachlicher Grundlage wird dir allerdings in Klasse 8 vermittelt - wird auch im späteren Leben gebraucht.
"Warum wird nicht gelehrt wie eine Beziehung geführt wird, was Liebe ist, Tod, Trennug, Schmerz?" Weil hier von instinktivem Bindungsverhalten die Rede sein kann, der Mechanismus hierfür liegt uns hereditär zugrunde, die theoretischen Grundlagen vermittelt uns, wie Nius schon sagte, die Biologie, u.a. im Rahmen des Sexualunterrichts, aber auch in Neurophysiologie und Genetik (kann nicht 100%ig mitreden, da ich Bio nach der 10. abgewählt habe).
Den Sinn des Lebens hinterfragt doch jedes reflektierende Individuum, doch macht es für mich subjektiv keinen Sinn, in meinen eigenen nihilistischen Ideen zu versinken und dem Leben seinen Sinn auf diese Weise abzusprechen, nur um mich in meinen defätistischen Ansichten bestätigt zu fühlen, was wiederum keinen Sinn machen würde, da die Benutzung des Wortes Sinn ohnehin sinnlos ist/ wäre. Dass wir uns ausschließlich den vorgegebenen Schablonen unserer Gesellschaft fügen, halte ich für ebenso falsch wie die Negierung des kompletten gesellschaftlichen Systems (in unseren politischen "Breiten"), welches sich der Idee nach doch auf einer moralischen Basis zu stützen versucht, Kapitalismus und Leistungsgesellschaft hin oder her, was uns als Individuum mehr zugutekommt als diese Eigenbrötler-Haltung, die auch ich gelegentlich mal an den Tag lege. "Ist es unser Ziel zu arbeiten um dann irgendwann in Rente zu gehen?" Kennst du dein Ziel denn schon? Ist es überhaupt sinnvoll/ erfüllend, sich hier dermaßen festzunageln?

"Dass durch zu wenig Lehrer eine individuelle Förderung der Schüler quasi unmöglich ist, aber dafür kann das System ja nichts."
Moonlight,
hier stimme ich dir vollkommen zu.
 
5. Wie findet ihr die Einteilung in verschiedene Schularten? Vollkommen fehl am Platz niemand kann in dem jungen Alter wissen ob er in Jahren mal studieren will oder so, das ist vollkommen dämlich.

wusst ich schon immer, weils eine familientradition der letzten drei generationen ist, fünf, im falle von mutters familie.
 
wusst ich schon immer, weils eine familientradition der letzten drei generationen ist, fünf, im falle von mutters familie.

Aber nicht jeder möchte werden wie seine Eltern ;)
 
Wenn man als Lehrer nicht studieren müsste könnte ich mir das sogar vorstellen..

Ums Studium kommt man hier kaum herum, wenn du nicht vorhast, über den Quereinstieg im Lehramt zu landen.
 
Ums Studium kommt man hier kaum herum, wenn du nicht vorhast, über den Quereinstieg im Lehramt zu landen.
Weißt du wie das als quereinsteiger funktioniert?
 
Weißt du wie das als quereinsteiger funktioniert?

Hier in Niedersachsen hast du zusätzlich zu deiner bisherigen Qualifikation noch sogenannte Studienseminare zu belegen.
Was machst du denn aktuell?
 
Hier in Niedersachsen hast du zusätzlich zu deiner bisherigen Qualifikation noch sogenannte Studienseminare zu belegen.
Was machst du denn aktuell?
Ich mache nen langweiligen Bürojob im Bereich Steuern
 
Aber nicht jeder möchte werden wie seine Eltern

ich wollte immer so werden wie mein vater. bleibt auch nicht aus, da wir uns schon optisch sehr ähneln, ziemlich dieselben interessen haben usw.
allerdings geb ich zu, so wie meine mutter wollte ich nie werden. doch von ihr hab ich wohl eindeutig das temperament und sozial eine gewisse zielgerichtete perspektive auf's leben geerbt.

Unterm strich kann man sich vllt dagegen sträuben wie man will, inhaltlich sogar einen differenzierten lebenswandel führen, nur um am ende festzustellen, dass man trotzdem irgendwo so geworden ist wie die die eigenen eltern, von denen abzustammen man eigentlichen vehement verneint.

Das kenn ich anhand vieler beispiele aus der eigenen familien historie. Geschichte kann spannend sein, wenn auch nicht unbedingt die oft so faktenlastige aus öffentlichen schulen. Und wenn die eigene familiengeschichte dann auch noch die gesellschaftliche entwicklung zweier jahrhunderte reflektiert, was sie eigentlich immer tut, wenn man sich darauf einlässt, wird History sogar sehr lebendig.
 
Liam Liam aber man nur weil meine Eltern studieren oder nicht studieren muss ich das ja nicht auch, du verstehst?
 
Als Kind/Jugendliche war ich sehr explorativ. Wenn irgendwo was los war, war ich eigentlich da.

Wir hatten in der Schule Wahlkurse abwechselnd "Werken mit Holz/Metall" "Textile Techniken" und im gesamten Klassenverband dann Hauswirtschaftslehre.
Wir haben gehobelt, gesägt, bebohrt, technisch gezeichnet, gelötet, genagelt (höhöhö, jaja), gebatikt, auf Seide gemalt, Patchwork erlernt, Genäht, gesäumt, gehäkelt, gestrickt, gekocht, gebacken, geputzt.
Und dann gab es noch die Garten AG, wo wir gesägt, Geschnitten, gegraben, gesäht, gegossen... haben.

Und die Wahlkurse haben halt alle gemacht. Die Klasse wurde geteilt, im einen Schuljahr hatte eine Hälfte Werken, die andere Textile Techniken, im nächsten Jahr anders herum und dann alle zusammen ein Jahr lang Hauswirtschaft.

Und sowas finde ich auch sehr gut. Ich bin auch manchmal nach der Schule länger geblieben und habe den Lehrern noch geholfen. Zu Hause ist ja langweilig. Da muss man dann Hausaufgaben machen, bevor man wieder los kommt. So habe ich auch z.B. gemangelt und bin heut zu Tage immer noch begeistert, wenn ich ne Mangel sehe.
 
aber man nur weil meine Eltern studieren oder nicht studieren muss ich das ja nicht auch, du verstehst?

natürlich musst du das nicht. aber so wie ich das erlebte, ist das halt oft vorgezeichnet, selbst wenn deine eltern keinen druck machen. und das geschah nicht nur in meiner verwandschaft so. auch für viele meiner freunde war es selbstverständlich, dass sie studieren werden, oft sogar etwas, was ihre eltern gar nicht unterstützten. das umfeld in dem man aufwächst prägt einen menschen doch sehr stark.
 
natürlich musst du das nicht. aber so wie ich das erlebte, ist das halt oft vorgezeichnet, selbst wenn deine eltern keinen druck machen.

Meine Eltern haben mir anti Druck gemacht indem sie mich nicht aufs Gymnasium geschickt haben, obwohl ich wollte, damit ich meine Kindheit genießen kann und nicht lernen muss..

Jz denke ich mir "mit abi und Studium hätte ich mich vorm Erwachsen werden drücken können", aber damals wussten sie ja nicht, dass ich so unfähig bin.
 
"Wir haben gehobelt, gesägt, bebohrt, technisch gezeichnet, gelötet, genagelt (höhöhö, jaja), gebatikt, auf Seide gemalt, Patchwork erlernt, Genäht, gesäumt, gehäkelt, gestrickt, gekocht, gebacken, geputzt.
Und dann gab es noch die Garten AG, wo wir gesägt, Geschnitten, gegraben, gesäht, gegossen... haben."

Sowas wurde mir zu Schulzeiten nie abverlangt, allenfalls in der Grundschule, aber auch dort war ich in Textiles Gestalten mit meiner 2- auf dem Zeugnis die Nulpe der Klasse. Ihr habt tatsächlich gekocht im Unterricht?
 
Sowas wurde mir zu Schulzeiten nie abverlangt, allenfalls in der Grundschule, aber auch dort war ich in Textiles Gestalten mit meiner 2- auf dem Zeugnis die Nulpe der Klasse. Ihr habt tatsächlich gekocht im Unterricht?

Bei uns hatten das nur die WATler, also mit Wahlpflichtfach Wirtschaft Arbeit Technik, aber ich war Franzose, also ja, die, die halt französisch lernten... Is aufm Abschlusszeugnis sogar ne 2 geworden, während Englisch, was ich seit ich vier bin unterrichtet bekommen habe, nur ne drei wurde...
 

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