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Psychische Erkrankungen und Hilfen

Diese Aussage finde ich eigentlich typisch. Sehr auf sich bezogen, also aus einem Jugendlichen Egozentrismus.
Gerade bei Depressionen gehört es zum Krankheitsbild, dass man sich eben um nichts anderes kümmern KANN. Man ist in der Produktivität meist stark eingeschränkt. Und um in die Produktivität wieder zu kommen, muss man sich um sich und seine Erkrankung kümmern.

Das kann je nach Ausprägung durch verschiedenste Dinge passieren. Einige schaffen es alleine durch halt schöne Sachen aus der Depression heraus. Andere halt nicht. Diese sind dann auf Hilfe angewiesen. Ob das nun eine leichte pädagogische Hilfe ist (Alltagsstruktur geben) oder halt auch eine starke therapeutische Hilfe ist (wie z.B. ein Aufenthalt in der stationären Psychotherapie).

Ich nehme lieber Lapalien und Theater ernst, als dass sich ein Kind/Jugendlicher selbst das Leben nimmt. Und ja, das kommt vor.

"Reisende soll man nicht aufhalten"
 
Finde ich krass.

Ich sage auch mal einem Unfallopfer, das im sterben liegt. "Ach ja, Reisende soll man nicht aufhalten.. Ich leiste hier mal keine Hilfe. Du willst ja scheinbar sterben... Hast den Unfall hier ja irgendwie... provoziert.. oder bist so reingerutscht...."

Gerade ich habe gegenüber meinen Kindern und Jugendlichen eine Pflicht. Wenn jemand aktut suizidal ist muss ich dafür Sorge tragen, dass die Person sich nichts antut. Und wenn das nur dadurch geht, dass die Polizei und ein RTW kommt und den/die Jugendliche / das Kind in Sicherheitsverwahrung/Psychiatrie verbringt...
Meist geht es in der Tat jedoch mit sanfteren Mitteln.
 
Die meisten Ankündigungen sind lediglich zu Aufmerksamszwecken und wenn man da nen Fehlalarm auslöst verunsichert es denjenigen und er kann der Polizei nicht mehr vertrauen, was im Ernstfall schlimm enden kann.

Und wenn es nicht aus Aufmerksamkeit war, dann machen sie es eh irgendwann, das Warten bis dahin ist meist nur Qual.

Und ein Unfallopfer mit sowas zu vergleichen ist auch nicht richtig, da er es ja nicht mit Absicht getan hat. Sonst wäre es kein Unfall
 
Ich glaube niemand entwickelt mit Absicht Depressionen.. Oder Psychosen... Oder Tendenzen zum Suizid. Denn jeder Mensch hat seine Geschichte, die ihn so gemacht hat, wie er ist.

Und ich sehe es schon differenzierter, denn ich sehe, was Jugendhilfe alles schaffen kann. Wie viele Kinder und Jugendliche sich toll entwickeln. Klar, man kann nie allen helfen. Einige lassen sich auch nicht helfen.
Aber zu sagen "Ich helfe dir nicht. Dir, der du schon am Boden bist. Ich reiche dir nicht die Hand, ich lasse dich im Dreck modern", das finde ich unfair.

Mag sein, dass du dich so fühlst oder mal so gefühlt hast und daher so argumentierst. Aber ich hoffe, dass dir dann jemand die Hand reicht.
 
A Amphiphilie

Wenn jemand suizid begehen will, ist es seine freie Entscheidung.

Und richtig, ich sehe nicht ein anderen Hilfe zu geben, die mir nicht gegeben wurde, wozu auch?

Mal was von Chancengleichheit gehört?
 
Ja. Ich hatte die Chance mich gut und gesund zu entwickeln. Zwar mit Holpersteinen und spitzen Kanten hier und da. Aber genau die Chance möchte ich anderen weitergeben. Hast du noch nichts von Chanchengleichheit gehört? Könnte ich genauso zurückgeben.

Ich erwarte es nicht von DIR. Es ist ja mein eigener Anspruch, anderen zu helfen. Daher mein Beruf und meine Berufung. Andere machen anderes, was genauso richtig und wichtig ist.
 
A Amphiphilie

Wenn jemand suizid begehen will, ist es seine freie Entscheidung.

Und richtig, ich sehe nicht ein anderen Hilfe zu geben, die mir nicht gegeben wurde, wozu auch?

Mal was von Chancengleichheit gehört?

Hier stellt sich indessen die Frage, inwieweit jemand, der Suizid begeht, überhaupt in der Lage ist, frei zu entscheiden, sofern er von seinen Gehirnfunktionen schon präformiert ist.
 
Ja. Ich hatte die Chance mich gut und gesund zu entwickeln. Zwar mit Holpersteinen und spitzen Kanten hier und da. Aber genau die Chance möchte ich anderen weitergeben. Hast du noch nichts von Chanchengleichheit gehört? Könnte ich genauso zurückgeben.

Ich erwarte es nicht von DIR. Es ist ja mein eigener Anspruch, anderen zu helfen. Daher mein Beruf und meine Berufung. Andere machen anderes, was genauso richtig und wichtig ist.

Ich finde es nur unfair dass nicht jedem geholfen wird.
 
Hier stellt sich indessen die Frage, inwieweit jemand, der Suizid begeht, überhaupt in der Lage ist, frei zu entscheiden, sofern er von seinen Gehirnfunktionen schon präformiert ist.

Jede Entscheidung ist frei, meiner Meinung nach.
 
Vielleicht sollten wir einen neuen Thread eröffnen und hier nicht so viel Off-Topic betreiben.

Moonlight Moonlight ich finde es auch unfair, dass nicht jedem so geholfen werden kann. Ich kannte damals auch keine Hilfesysteme. Es wurde auch immer alles schlechtgeredet. Wer zu den Schulsozialarbeitern ging war ja nicht ganz knusper, wurde meistens dann vom Schul"sozial"verband als Mensch zweiter Klasse behandelt, weil da ja Probleme vorliegen.

Demnach haben viele Hilfen nicht angenommen. Welcher Jugendliche kommt auf die Idee einfach zum Jugendamt zu gehen? Wohl kaum einer! Wer sucht Schutz in einem Jugendschutzhaus, quasi wie ein Frauenhaus nur für Kinder und Jugendliche?

Manchmal können Hilfen auch leicht sein. Probleme sind ganz vielschichtig und bei jedem anders. Und so vielschichtig sind auch die Hilfen oder MÜSSEN es sein. Bzw. müssten.

Ich weiß, dass vieles nicht gut läuft in der Jugendhilfe. Überarbeitung im Jugendamt, fehlendes pädagogisches Personal, teilst mangelndes Interesse für die Problemlagen, bzw mangelndes Engagement sich in die Probleme und die Hintergründe einzulesen und diese zu verstehen!

Viele haben halt die Haltung, dass ein Mensch funktionieren muss. Allgemein ist der Leistungsdruck sehr hoch.
Manchmal braucht es auch einfach ne Pause, was ja auch nicht immer so "einfach" möglich ist.
 
Entstanden durch den Thread über das deutsche Schulsystem.

Ich denke, dass es da durchaus Zusammenhänge gibt. Steigender Druck der Leistungsgesellschaft, einer Wegwerfgesellschaft materialistisch wie auch personell, etc.

Und hier hätte ich dann gerne die Diskussion aus dem Schulsystem-Thread hingeschoben. :)
 
Hat ja alles gut funktioniert. Danke dafür.


Pause? Sowas wie wegen "Psychischen Problemen" extra Ferien getarnt als Krankschreibung?
 
Moonlight Moonlight ich hab ne Lücke von einem Jahr in meinem Lebenslauf, damit ich gesund bin. Habe meine erste Ausbildung zu Ende gemacht, war danach so fertig (Psychisch inklusive physischer Symptomatik), dass ich die Reißleine gezogen habe und mich dann zu Hause um den Garten gekümmert habe und um mein inneres Chaos.
Und erst dann habe ich wieder angefangen "in unserer Gesellschaft zu funktionieren".

Und klar, wenn ich krank bin, bin ich krankgeschrieben.
 
Ich finde psychische "Krankheiten" sind lediglich Luxusprobleme.

Aber Arbeit ist nochmal was anderes da das wirklich anstrengend ist, aber in der Schule ist es echt übertrieben.
 
Ich finde psychische "Krankheiten" sind lediglich Luxusprobleme.

Warum das? Luxusprobleme mit nichten. Sie werden nur viel zu wenig von der Gesellschaft beachtet und respektiert. Außer Burn-Out, das ging ja groß durch die Medien. Aber PTBS oder andere Krankheiten werden weder auf großer Breite respektiert, noch akzeptiert.
 
Aber PTBS oder andere Krankheiten werden weder auf großer Breite respektiert, noch akzeptiert.

PTBS ist wieder mit Trauma gleichzusetzen und das nehme ich durchaus ernst.

Es geht mir eher um die Volks"krankheit" Depression.
 
Ich finde psychische "Krankheiten" sind lediglich Luxusprobleme.

Aber Arbeit ist nochmal was anderes da das wirklich anstrengend ist, aber in der Schule ist es echt übertrieben.

Und Luxusprobleme sind keine Probleme?
Ich glaube du hast dir Hilfe gesehnt und keine erhalten, wie ich es teilst aus deinen Beiträgen interpretiert habe.
Und nun gönnst du anderen auch keine Hilfe und spielst die Probleme runter, da du es auch irgendwie schaffen musstest.

Und Ich bin gesegnet, dass ich in der Schule keine Probleme hatte und von zu Hause bei Problemen Unterstützung erhalten habe.
Was jedoch, wenn Menschen Schule schwänzen, wegen anderer Probleme (Angst um Leib und Leben von Familienangehörigen und auch dadurch um das eigene, da die Familie zu zerbrechen droht, wie wichtig ist da schon Schule?)
Und wenn das Familienproblem gelöst es und es wieder in die Schule geht, ist man aus dem Klassenverband raus, erhält dann noch von den Lehrern böse Ansprachen und kommt auch mit dem Inhalt nicht mehr mit.
Wie unangenehm ist das? Und dann bringt man auch noch schlechte Leistungen mit nach Hause und zu Hause beginnt das Problem wieder erneut.

Depressionen sind oft ein Symptom von PTBS. Also zumindest in dem hier gerade beschriebenen Fall.
Eltern haben sich teilst so gestritten, dass das Kind um die Eltern bangen musste. Das Kind fühlte sich selber bedroht. Das Kind nimmt nun die Fäden selber in die Hand, indem es die Welt um sich drehen lässt und die Eltern maximal voneinander abgelenkt sind. Funktioniert durch Schule schwänzen, schlechte Leistungen, Krankheit etc. Aber durch genau dieses verhalten entstehen schwerwiegende Psychische Erkrankungen, wie auch Depression. Denn wie soll ein Kind solche Erlebnisse verarbeiten?

Wie gesagt. Niemand sucht sich eine Depression aus. Ich lebe ja nicht happy und zufrieden und sage mir "Ich gönn mir jetzt ne Depression, lass mich krankschreiben und mache Urlaub."
 

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