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Das deutsche Schulsystem (1 Viewer)

Ach, es gibt immer viele Wege. Ich z.B. war zu Faul für das Abitur.
In meiner Familie haben eigentlich alle Abitur. Meine Mutter ist gelernte Bänkerin, mein Vater hat sich mit Software-Entwicklung dann selbstständig gemacht.
Meine Schwester hat das Abi gemacht, ich hab gesehen, was sie alles machen musste, hatte keinen Bock darauf, hab Realschule gemacht.
Hab dann nen langweiligen Bürojob gelernt (öffentlicher Dienst, gut bezahlt). Fand das so grausam und scheiße und habe dann Erzieher gelernt.
Scheiße Bezahlt, aber super happy.
Mein Arbeitgeber sagte mir, er stellt mich nur mit ner halben Stelle an, weil ich gefälligst studieren gehen soll.
Donnerstag geht dann die Hochschule los.

Nickname Nickname wir haben geplant, was wir machen wollten, geplant, was für dafür brauchen und haben dann auch gekocht ja. Ich kann mich noch sehr lebhaft an die Gemüsesuppe erinnern. Also wir haben als Klasse unsere Einkaufslisten verglichen und dann z.B. einen Sellerie gekauft und den dann auf die Küchengruppen aufgeteilt etc.
Hatten aber auch mal Fusioniert Englisch und Hauswirtschaft und haben auf Englisch Amerikanische Gebäcke hergestellt. (je zwei Gruppen Brownies und Erdnussbutterkekse).
Aber es ging auch um sowas, wie man richtig abwäscht... War auch einiges an Theorie dabei. Ja. Man kann falsch abwaschen und es regt mich heut zu Tage so sehr auf, wenn Leute dreckiges Geschirr auf die Abtropf-Fläche für sauberes Geschirr stellen. ._.

Wahlpflichtkurse gab es bei uns extra.
Da hatte ich auch 2 Jahre lang Französisch und dann ein Jahr lang Klimawandel und seine Folgen und dann ein Jahr lang meinen Drittwunsch "Modedesign". Immerhin hab ich da so bisschen Anatomie gelernt.
 
Zuletzt geändert:
Bei uns hatten das nur die WATler, also mit Wahlpflichtfach Wirtschaft Arbeit Technik, aber ich war Franzose, also ja, die, die halt französisch lernten... Is aufm Abschlusszeugnis sogar ne 2 geworden, während Englisch, was ich seit ich vier bin unterrichtet bekommen habe, nur ne drei wurde...

Das mag von Schule zu Schule (Schulform zu Schulform?) unterschiedlich sein, wobei ich froh darüber bin, dass mir niemals etwas Handwerkliches abverlangt wurde. Französisch habe ich sogar mit 1 abgeschlossen, nähen, häkeln und stricken kann ich bis heute nicht.

Was wirst du studieren, Amphiphilie?
 
Ach, es gibt immer viele Wege. Ich z.B. war zu Faul für das Abitur.
In meiner Familie haben eigentlich alle Abitur. Meine Mutter ist gelernte Bänkerin, mein Vater hat sich mit Software-Entwicklung dann selbstständig gemacht.
Meine Schwester hat das Abi gemacht, ich hab gesehen, was sie alles machen musste, hatte keinen Bock darauf, hab Realschule gemacht.
Hab dann nen langweiligen Bürojob gelernt (öffentlicher Dienst, gut bezahlt). Fand das so grausam und scheiße und habe dann Erzieher gelernt.
Scheiße Bezahlt, aber super happy.
Mein Arbeitgeber sagte mir, er stellt mich nur mit ner halben Stelle an, weil ich gefälligst studieren gehen soll.
Donnerstag geht dann die Hochschule los.

Hmm... Interessant, dass dich der Arbeitgeber dahin schickt, warum das?
 
Das mag von Schule zu Schule (Schulform zu Schulform?) unterschiedlich sein, wobei ich froh darüber bin, dass mir niemals etwas Handwerkliches abverlangt wurde. Französisch habe ich sogar mit 1 abgeschlossen, nähen, häkeln und stricken kann ich bis heute nicht.

Wir trugen auch den Beinamen "Schule der Praktika"

Im Französischunterricht wurden wir aber nie Praktisch 😂

Ja, der musste jetzt sein.
 
Kunst an der schule war mein ding. und unter kunst fiel so ziemlich alles musik, zeichnen/malen, kreatives schreiben. acting, performing, sculpting, digital arts, digi medias usw. das hatte ich bis zur achten alles durch. internationale schule. dann gabs eine gastspiel an der alten schule meines vaters, und da wunderte ich mich sehr, dass kunst musik getrennte fächer waren. deutsches schulsystem. das tauschte ich für ein halbes jahr gg eine englische gesamtschule aus, die allerdings auch zwischen musik, acting und painting differenzierten, diese fächer aber stärker förderten als an meiner letzten deutschen schule. und die zehnte verbrachte ich wieder an einer internationalen schule, wo ich das system vorfand, mit dem ich meine schulische laufbahn begann. bis zum abschluss.

grundsätzlich find ich schon, dass es eine gewisse schulische diversität geben sollte, da nicht jedes schulsystem für jeden schüler geeignet ist. manche brauchen vllt undedingte freiheit zum lernen, andere das genaue gegenteil.

Was aber jede schulform unbedingt zu eigen sein müsste, wäre eine individuell an den schüler angepasste betreuung bzw entsprechend auch ein angepasstes lernpensum. und letzteres erfüllte nicht mal meine letzte schule, obwohl da das soziale umfeld zum lernen bei nicht mal 200 schülern geradzu ideal war.
 
Hier gehts weiter:

 
"Wir haben gehobelt, gesägt, bebohrt, technisch gezeichnet, gelötet, genagelt (höhöhö, jaja), gebatikt, auf Seide gemalt, Patchwork erlernt, Genäht, gesäumt, gehäkelt, gestrickt, gekocht, gebacken, geputzt.
Und dann gab es noch die Garten AG, wo wir gesägt, Geschnitten, gegraben, gesäht, gegossen... haben."

Sowas wurde mir zu Schulzeiten nie abverlangt, allenfalls in der Grundschule, aber auch dort war ich in Textiles Gestalten mit meiner 2- auf dem Zeugnis die Nulpe der Klasse. Ihr habt tatsächlich gekocht im Unterricht?
In der Grundschule hatte ich im Werkunterricht durchaus häkeln und stricken müssen 😶
In der Realschule hatten wir in der 7. Klasse alle verpflichtend ein Jahr Kochunterricht.
In der FOS war in der 11. Klasse das halbe Jahr Praktikum angesagt, wo wir im Bereich Metall- und Elektrotechnik viel bohren, sägen, feilen, löten usw. mussten.
Nur die Garten-Sache war bei mir nicht dabei^^ Wobei ich diesbezüglich durch meine Mutter und unseren Garten auch so ein paar Dinge mitgemacht hab :D


In meiner Familie bin ich der allererste und einzige mit Abitur und sogar Studium. Ansonsten waren alle anderen "nur" auf der Haupt- und Realschule. Meine Brüder haben immerhin mit Fachabi noch nachgezogen :p
Das ist auch mit so ein Punkt, warum ich das Schulsystem in Deutschland gut finde. Es ist ziemlich durchlässig. Egal auf welcher Schulart man war, wenn man selbst nur genügend Fleiß aufbringt, kann es eigentlich jeder zum Abitur und/oder in ein Studium schaffen.
 
Egal auf welcher Schulart man war, wenn man selbst nur genügend Fleiß aufbringt, kann es eigentlich jeder zum Abitur und/oder in ein Studium schaffen.

Eine aus meiner Ausbildung war ziemlich krass, nach der neunten schon von der Schule für ne Ausbildung (Seniorenheim) und dann trotzdem Jura studiert. Sie hat es zwar abgebrochen aber trotzdem krass, dass sie es dann so weit geschafft hat..
 
In der Grundschule hatte ich im Werkunterricht durchaus häkeln und stricken müssen 😶
In der Realschule hatten wir in der 7. Klasse alle verpflichtend ein Jahr Kochunterricht.
In der FOS war in der 11. Klasse das halbe Jahr Praktikum angesagt, wo wir im Bereich Metall- und Elektrotechnik viel bohren, sägen, feilen, löten usw. mussten.
Nur die Garten-Sache war bei mir nicht dabei^^ Wobei ich diesbezüglich durch meine Mutter und unseren Garten auch so ein paar Dinge mitgemacht hab :D


In meiner Familie bin ich der allererste und einzige mit Abitur und sogar Studium. Ansonsten waren alle anderen "nur" auf der Haupt- und Realschule. Meine Brüder haben immerhin mit Fachabi noch nachgezogen :p
Das ist auch mit so ein Punkt, warum ich das Schulsystem in Deutschland gut finde. Es ist ziemlich durchlässig. Egal auf welcher Schulart man war, wenn man selbst nur genügend Fleiß aufbringt, kann es eigentlich jeder zum Abitur und/oder in ein Studium schaffen.

Bei uns waren der Werkunterricht und Textiles Gestalten in der Grundschule strikt voneinander getrennt, wo mir letzteres zu guter Letzt den glänzenden Schnitt versaut hat, da ich mich bereits mit dem Rückstich wie ein Idiot abmühte, das Stricken gar meiner Oma überließ und nicht in der Lage war, meiner Häkelliesel dank durchgehender Häkelabstinenz einen Gefallen zu tun, weil ich mich schlichtweg weigerte - es war der Horror.
Zu meinem Glück besuchte ich das Gymnasium, wo mich einzig meine Kunstlehrerin in den Händen hatte und mir wohlwollend versicherte, dass aus mir kein Picasso 2.0 werden würde. Löten musste ich zuletzt noch gedruckte Schaltungen im Physikunterricht, was mir aber eigentlich ganz gut gelang.

Dem pflichte ich bei, das Abitur erwies sich letzten Endes doch als einfacher als zuvor angenommen, das Mathestudium werde ich nun aber erstmal auf mich zukommen lassen. :)
 
Ich bin mir gar nicht mehr so sicher, ob die beiden Fächer bei uns getrennt oder kombiniert waren, jedenfalls hatten wir da die gleichen Lehrer :D
Wenn ich mich recht erinnere, hieß es sogar "Werken und textiles Gestalten", also glaub eher, dass es kombiniert war. Ab und an waren wir eben an den Werkbänken und haben z.B. irgendwas aus Holz gebaut oder irgendwas getöpfert. Andermal waren wir normalen Zimmern und haben dort dann z.B. einen Teddybären zusammengenäht und gefüttert, den hab ich immer noch :D
Hab gerade nochmal in meine Grundschulzeugnisse reingeschaut, weil mir das keine Ruhe ließ... "Textile Arbeit / Werken" hieß das^^ War also ein Fach.

Dieses ganze künstlerische und handwerkliche war in der Schule nie so meins...
Ich zeichne wie vor 20 Jahren auch noch meine Strichfiguren, damit bin ich zufrieden und mehr muss es nicht sein 😂
 
Und wieso ist jetzt plötzlich allen Bildung so furchtbar wichtig? Deutschland hat seine Bildungspolitik jahrzehntelang schleifen lassen, es wurde nichts investiert und nur dazu genutzt sich persönlich zu profilieren

Ja, weil ich auch was dafür kann dass Deutschland es egal war.
Dass es mittlerweile in manchen Bundesländern 30% und mehr der Lehrer keine Ausbildung dafür haben sondern Quereinsteiger sind, darüber diskutiert niemand.

Was ist denn so schlimm am Quereinstieg? Lieber engagierte Quereinsteiger als desinteressierte ausgebildete.
 
Ja, weil ich auch was dafür kann dass Deutschland es egal war.
Es geht doch nicht darum was du persönlich dafür kannst? Was ist das für ein Argument?
Was ist denn so schlimm am Quereinstieg? Lieber engagierte Quereinsteiger als desinteressierte ausgebildete.
Würdest du auch einen Quereinsteiger der einfach Bock hat sicherheitsrelevante Teile an deinem Auto designen lassen?[/QUOTE]
 
Was ist denn so schlimm am Quereinstieg? Lieber engagierte Quereinsteiger als desinteressierte ausgebildete.

Quereinsteiger haben nicht das Lehren gelernt, sondern meist die Materie an sich. Viele Lehrer sind auch nicht gut im Lehren, denn Theorie und Praxis sind nochmal zwei verschiedene Paar Schuh und es gibt auch Quereinsteiger, die durch ihre Begeisterung für das Fach vieles wett machen.

Doch ist es so, dass Quereinsteiger weder Pädagogik noch Didaktik hatten, was schnell sehr problematisch sein kann.
 
Quereinsteiger haben nicht das Lehren gelernt, sondern meist die Materie an sich. Viele Lehrer sind auch nicht gut im Lehren, denn Theorie und Praxis sind nochmal zwei verschiedene Paar Schuh und es gibt auch Quereinsteiger, die durch ihre Begeisterung für das Fach vieles wett machen.
Manche haben auch beides nicht gelernt. Ich hab schon ein paar mal Leute gesehen die halt in der Unterstufe unterrichten ohne das Fach je studiert zu haben, oder es auch nur zu beherrschen.
 
Bone Bone hatten wir auch Übergangsweise.. Unsere Mathe- und Sport- und Kunstlehrerin auch übergangsweise in Physik, weil Mathe und Physik... Damit war sie bei uns an der Schule am geeignetsten. Und da sie nicht gleich panisch "Nein!" geschrien hat, war sie dann für uns verhaftet. 🤷‍♀️
Aber dann wurden wir mit ner anderen Schule zusammengelegt und dann hatten wir auch wieder eine studierte Physiklehrerin.
 
Bone Bone hatten wir auch Übergangsweise.. Unsere Mathe- und Sport- und Kunstlehrerin auch übergangsweise in Physik, weil Mathe und Physik... Damit war sie bei uns an der Schule am geeignetsten. Und da sie nicht gleich panisch "Nein!" geschrien hat, war sie dann für uns verhaftet. 🤷‍♀️
Aber dann wurden wir mit ner anderen Schule zusammengelegt und dann hatten wir auch wieder eine studierte Physiklehrerin.
Na ja aber Physik ist halt nicht nur Mathe. Mathe (für die Schule) verstehe ich auch und die Schulphysik auch, aber ich würde das garantiert nicht unterrichten wollen.
Es geht aber auch zum Beispiel um Fremdsprachenlehrer, die die Sprache nicht sprechen usw. usw.
 
Das wäre ja richtig bescheiden. Sprachlehrer hatten wir immer genug. An unserer Schule mangelte es tatsächlich an Physik- und Chemielernern...

Stimmt, besagte Lehrerin von oben hatten wir auch vertretungsweise in Chemie, als unsere Chemielehrerin im Therapie war.
 
Würdest du auch einen Quereinsteiger der einfach Bock hat sicherheitsrelevante Teile an deinem Auto designen lassen?

Das ist ja was anderes, weil man Sicherheit bzw Verarbeitung usw messen kann. Pädagogik nicht.
Doch ist es so, dass Quereinsteiger weder Pädagogik noch Didaktik hatten, was schnell sehr problematisch sein kann.
Und? Gelernt haben und können ist bei Pädagogik ein großer Unterschied.
 
Das ist ja was anderes, weil man Sicherheit bzw Verarbeitung usw messen kann. Pädagogik nicht.
Also ist Schule und Bildung schon wichtig, aber nur solange man es als Argument gegen FfF nutzen kann, aber nicht wichtig genug, dass man was gegen den Lehrermangel tut?
Interessant.

Und es ist eben nicht so, dass wir alle super beschissene Lehrer sind, so dass es grade toll ist, wenn dann fachlich 1a top Leute kommen und quer einsteigen, weil die so für ihr Fach brennen. Aber ich sehe gerade keine Wahrscheinlichkeit dich davon zu überzeugen.
 
Das ist ja was anderes, weil man Sicherheit bzw Verarbeitung usw messen kann. Pädagogik nicht.

Und DAS ist der Grund, warum die Bildungspolitik immer so vernachlässigt wurde. Bei Bildung kann man sehr wohl viel Schaden anrichten.
Wenn dann die Schüler nämlich immer unselbstständiger, dümmer, undisziplinierter werden, weil sie keine gescheiten Lehrer mehr haben, dann hat man mehr zerstört als wenn bei deinem Auto mal n Achslager kaputt geht.
 

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